Ältester Kohlenschacht in Oberschlesien als Touristenattraktion
In Zabrze wurde vor Kurzem der vermutlich älteste noch erhaltene Kohlenschacht im Oberschlesischen Industrierevier wiederentdeckt und freigeräumt. Der völlig von einem Kohlenflöz umgebene Gang stammt aus dem Jahre 1828 und verband den Hauptschlüssel-Erbstollengang (Główna Kluczowa Sztolnia Dziedzicnza) mit dem Bergwerk „Königin Luise“ (Kopalnia Królowej Luizy).
Bei den Wiederherstellungsmaßnahmen im Bereich des dortigen Wilhelminenschachts sowie des Erbstollengangs stieß man auf den etwa 200 Meter langen Gang. Dieser befindet sich in erstaunlich gutem Zustand und soll nun binnen eines Jahres gesichert werden, so dass ihn bereits 2013 die ersten Touristen besichtigen können.
Der Hauptschlüssel-Erbstollengang wurde von 1799 bis 1863 erbaut und verläuft über 14 km von Zabrze nach Chorzów (Königshütte). Es handelt sich um einen Entwässerungsbau, in dem sich die ablaufenden Wasser aus den umliegenden Kohlengruben sammelten. Er diente auch dem Kohletransport. Das schwarze Gold wurde hier auf Boote verladen und gelangte so über den Klodnitzkanal bis nach Gliwice (Gleiwitz) und von dort aus weiter nach Westen. Seit 2008 dauern die Instandsetzungsmaßnahmen an einem 2,5 km langen Tunnelabschnitt an, der 2013 als neue Touristenattraktion eröffnet werden soll.
Gäste können dann eine unterirdische Bootsfahrt erleben, auf einer Kohlenlore fahren oder Filmvorführungen und museale Ausstellungen bewundern. An der Erdoberfläche entsteht derzeit ebenfalls ein interaktiver und multimedialer Erlebnispark für Groß und Klein rund um das Element Kohlenstoff und die Kohleförderung mit Experimenten zum Ausprobieren.
Mit dem historischen Bergwerk „Guido“ und dem Freilichtmuseum „Königin Luise“ verfügt Zabrze bereits über zwei Schaubergwerke, die jährlich zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland anziehen. Darüber hinaus lädt das Bergbaumuseum zu einer kleinen Zeitreise von den Anfängen zur Gegenwart des Bergbaus in Oberschlesien ein. (FVA Polen)
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