23. Februar 2012, Flughafen München

Passagierzahlen am Flughafen München 2011 auf neuem Rekord

Der Flughafen München gewinnt als europäische Luftverkehrsdrehscheibe immer mehr an Gewicht: Mit rund 38 Millionen Fluggästen überholte Bayerns „Tor zur Welt“ im Jahre 2011 den Flughafen Rom und belegt erstmals Platz 6 unter den zehn aufkommensstärksten Airports Europas. Mit dem massiven Passagierzuwachs von neun Prozent machte München auch im weltweiten Ranking drei Plätze gut und rückte auf Rang 27 vor. Wie beim Passagieraufkommen liegt München mit 410.000 Bewegungen auch bei der Anzahl der Starts und Landungen (plus fünf Prozent) auf Platz 6 in Europa. Das Münchner Luftfrachtaufkommen nahm um vier Prozent zu und erreichte den neuen Rekordwert von 286.000 Tonnen.

Die starke Verkehrsnachfrage sowie die weiter steigenden Umsätze im sogenannten Non-Aviation-Bereich – zum Beispiel in den Läden und Restaurants – schlagen sich positiv in der Wirtschaftsbilanz 2011 der Flughafen München GmbH (FMG) nieder: Die Gesamterlöse des vergangenen Jahres belaufen sich nach den vorläufigen Berechnungen auf rund 950 Millionen Euro, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Unter Einbeziehung der Beteiligungsunternehmen wurden konzernweit über 1,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das operative Ergebnis (EBITDA) beträgt rund 270 Millionen Euro. Das Gesamtergebnis nach Steuern (EAT) wird voraussichtlich auf rund 230 Millionen Euro steigen. Beim Cashflow erreicht die FMG eine Größenordnung von 215 Millionen Euro.

Die überproportional steigenden Fluggastzahlen am Münchner Airport basieren insbesondere auf dem erfolgreichen Drehkreuz-Konzept des Airports. Der seit Jahren steigende Umsteigeranteil am Passagieraufkommen legte gegenüber dem Vorjahr nochmals um drei Prozentpunkte auf nunmehr 40 Prozent zu. Zum Vergleich: Im Eröffnungsjahr 1992 lag dieser Wert lediglich bei 12 Prozent. Mit der Weiterentwicklung zum Drehkreuz nahmen auch das gesamte Streckenangebot und insbesondere die Verbindungen im Interkontinentalverkehr ab München stetig zu. Allein die Anzahl der wöchentlichen Starts zu Langstreckenzielen hat sich in München zwischen 2001 und 2011 von 138 auf 278 mehr als verdoppelt.
90 Prozent des gesamten Interkontinentalverkehrs von und nach Deutschland werden über die beiden Luftverkehrsknoten München und Frankfurt geführt.

Eine zunehmende Gefahr für das Drehkreuz München sind die Kapazitätsengpässe im Start- und Landebahn-System des Airports. Da in den Verkehrsspitzen keine freien Slots mehr zur Verfügung stehen, können die
Fluggesellschaften in München – soweit ihre Flotte dies überhaupt zulässt – nur noch durch den Einsatz größerer Flugzeuge auf die steigende Passagiernachfrage reagieren. Auch deshalb ist das durchschnittliche Sitzplatzangebot pro Flug 2011 in München um vier auf 134 Plätze gestiegen. Die Anzahl der Passagiere pro Flug erhöhte sich um drei auf insgesamt 99 Fluggäste, die Sitzplatzauslastung blieb nahezu unverändert auf einem Spitzenwert von rund 74 Prozent.

Auch aufgrund der Slot-Problematik am Münchner Airport erwartet Flughafenchef Michael Kerkloh für das Jahr 2012 keinen nennenswerten Anstieg des Bewegungsaufkommens, wohl aber ein deutliches Plus bei den Passagierzahlen. Mit Blick auf die weitere Entwicklung betont Kerkloh die Notwendigkeit des geplanten Flughafen-Ausbaus: „Nur durch eine zeitnahe Realisierung der dritten Start- und Landebahn können die verkehrsabweisenden Engpässe überwunden und die Weiterentwicklung des Drehkreuzes München zugunsten des Wirtschaftsstandortes und der Mobilitätschancen der bayerischen Bevölkerung sichergestellt werden.“ Bei dem zweiten strategischen Ausbauvorhaben, dem Bau eines Satellitengebäudes auf dem östlichen Vorfeld, haben die ersten Baumaßnahmen bereits begonnen: Der offizielle Startschuss für den Bau des Satelliten von Terminal 2 fällt am 23. April dieses Jahres mit der Grundsteinlegung für das neue Bauwerk. (Flughafen München)



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