Tourismus in Deutschland europaweit mit überproportionalen Wachstumsraten
„Der Tourismus in Deutschland wächst überproportional im Europavergleich“, so DTV-Präsident Reinhard Meyer bei der heutigen Pressekonferenz des Deutschen Tourismusverbandes e.V. (DTV) im Vorfeld der Internationalen Tourismus-Börse ITB 2012 in Berlin. Mit über 394 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und im Touristikcamping belegt Deutschland in 2011 nach Angaben der dwif-Consulting GmbH zum vierten Mal in Folge Platz eins im europäischen Vergleich. „Deutschland führt damit vor Spanien und Italien das Ranking der Übernachtungen an“, so Reinhard Meyer. „Wir freuen uns, dass Deutschland sich auf dem internationalen Tourismusmarkt weiter behauptet hat.“
Schon im Krisenjahr 2009 konnte Deutschland sein hohes Niveau halten und in den beiden Folgejahren seinen Vorsprung behaupten. „Deutschland entwickelt sich damit deutlich positiver als viele europäische Mitbewerber“, erläuterte Mathias Feige, Geschäftsführer des dwif. Sowohl kurz- als auch mittelfristig prognostizieren dwif und DTV ein weiteres Wachstum des Deutschlandtourismus. Der DTV erwartet, dass in 2012 erstmals die „magische“ Grenze von 400 Millionen gewerblichen Übernachtungen in Deutschland überschritten wird. Reinhard Meyer appellierte an die Touristiker, weiter mit gezieltem Marketing die Zahl der ausländischen und inländischen Gäste zu steigern.
2011: Übernachtungsplus für Deutschland
„Urlaub Made in Germany liegt im Trend“, sagte Reinhard Meyer. Es übernachteten noch nie so viele Gäste in Deutschland wie 2011. So sind die Übernachtungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 3,6 Prozent gegenüber 2010 gestiegen. Sämtliche Bundesländer konnten Zuwächse bei den Übernachtungszahlen verbuchen bzw. das hohe Niveau halten.
Die Staatsschuldenkrise im Euroraum wirkt sich bislang auf den Deutschlandtourismus nicht aus. Die Übernachtungen der ausländischen Gäste stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 5,7 Prozent, die der inländischen Gäste um 3,2 Prozent. Rund 84 Prozent aller Übernachtungen in Deutschland werden von den Deutschen getätigt, damit hat die Bundesrepublik den größten Inlandsreiseanteil in Europa. Dies wirkt sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabilisierend aus.
Nach dramatischen Einbußen in 2009 hat sich auch der internationale Geschäftsreisetourismus wieder deutlich erholt; so konnte sich Deutschland als Top-Messe- und Tagungsort im internationalen Vergleich weiter behaupten. Laut einer aktuellen Studie von Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft entfallen vom touristischen Gesamtkonsum in Höhe von 278,3 Milliarden Euro jährlich 21 Prozent, das sind 57,2 Milliarden Euro, auf die Geschäftsreisenden (Tagesgeschäftsreisende sowie Geschäftsreisende mit Übernachtung).
Städte weiter Motor des Deutschlandtourismus
Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Immer mehr Urlauber zieht es in die deutschen Metropolen. Berlin hatte im letzten Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wieder die höchsten Zuwächse von plus 7,5 Prozent in gewerblichen Betrieben und im Touristik-Camping, gefolgt von Bremen und Hamburg mit jeweils 6,5 Prozent. Damit folgt Deutschland einer Entwicklung, die sich europaweit abzeichnet. In den deutschen Großstädten wurden laut dwif im Vergleich von 2010 zu 2005 Zuwächse von plus 25 Prozent erzielt, während in Europa die Dynamik mit plus 15 Prozent hinterher hinkt. Beliebt sind auch Urlaube an der deutschen Küste mit plus 9 Prozent (im Vergleich 2010 zu 2005) oder an Seen mit plus 14 Prozent. Gleichbleibende Tendenzen gibt es in den deutschen Mittelgebirgen. In den deutschen Hochgebirgsregionen sinkt die Zahl der Urlauber im Mittelfristvergleich mit minus 3 Prozent leicht.
Deutschland ist kein teures Reiseland
Eine Hotelübernachtung in Deutschland ist im europäischen Vergleich mit durchschnittlich 88 Euro pro Zimmer und Nacht laut hotels.com eher günstig. Mehr zahlen die Gäste in Griechenland mit 89 Euro, Österreich mit 99 Euro, Italien mit 105 Euro, Großbritannien mit 115 Euro und Dänemark mit 121 Euro. Spitzenreiter in Europa ist die Schweiz mit 151 Euro pro Hotelzimmer und Nacht.
Qualität oder Preis – worauf kommt es bei den Gästen an?
Ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Schlüssel zum Erfolg. Diese klare Positionierung prägt das Image des Reiselandes Deutschland. Laut einer bundesweiten Gästebefragung im Rahmen des Qualitätsmonitors Deutschland werden die Gästezufriedenheit und das gebotene Preis-Leistungs-Verhältnis von in- und ausländischen Gästen als gut bis sehr gut bewertet. Dies sei ein wichtiger Wegweiser in die Zukunft, betonte DTV-Präsident Meyer. So planen 92 Prozent der deutschen und 74 Prozent der ausländischen Gäste in den kommenden zwei bis drei Jahren einen weiteren Urlaub in Deutschland. (DTV)
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