21. April 2012, Kroatien

Märchenhafte Franziskanerinsel im Nationalpark Krka

Krka ist ein für seine zahlreichen Seen und Wasserfälle bekannter kroatischer Nationalpark. Zum Nationalpark wurde er 1985 erklärt und seinen Namen bekam er nach dem Fluss Krka, der durch den Park fließt. Der Nationalpark liegt in Mitteldalmatien, flussabwärts von Miljevci, nur wenige Kilometer nordöstlich der Stadt Šibenik. Das Parkareal umfasst das Gebiet entlang des Flusslaufes der Krka, die am Fuße des Berges Dinara bei Knin entspringt, durch die 75 km lange Krka-Schlucht und den Prokljan-See hindurchfließt, um dann in der Šibeniker Bucht ins Meer zu münden.

Die Gesamtfläche des Parks beträgt 142 Quadratkilometer. Entlang der Krka reihen sich insgesamt 17 Travertin Barrieren, dutzende kleiner und eine Handvoll großer Wasserfälle aneinander, die zusammen auf der ganzen Länge des Parkareals 46 Höhenmeter überwinden. Es ist empfehlenswert, die Schönheit dieser Karstphänomene im Frühling und Sommer zu besichtigen, denn zu dieser Zeit erstrahlt die Natur dort in vollem Glanz, und außerdem kann man sich im kühlen und reinen Gewässer erfrischen.

Obwohl die einzelnen Krka-Wasserfälle nicht allzu hoch sind, ragen Roški slap und Manojlovac heraus, wobei Manojlovac mit 32 m Höhe der größte aller Wasserfälle im Nationalpark ist. Roški Slap stürzt aus 22,5 m Höhe in die Tiefe des Visovac-Sees (Visovačko jezero), der zu den lebhaftesten Teilen des Nationalparks gehört. Um den See haben sich mehrere Dorfgemeinschaften angesiedelt mit ihren historischen Wassermühlen, dem wertvollen ethnographischen Erbe dieser Gegend.

Der Flussverlauf der Krka führt weiter zum Skradinski buk, dem wohl schönsten Travertin-Wasserfall im Nationalpark. Der Buk ist eine 800 m lange 17-Stufige Felsformation aus Travertin, über die das Wasser rauschend herabstürzt. Beim Wasserfall Skradinski buk kann man ebenfalls die ethnographische Sammlung und alte Wassermühlen besichtigen. Jedoch findet man hier neben dem regulären Mahlbetrieb auch die Ausrüstung, mit der einst Textilien, Kleidungsstücke aber auch Matten und Wolldecken gewaschen wurden. Das Flusswasser schwappte in ein rundes Steinbecken, wurde durch nachdrückende Wassermassen herumgewirbelt und wieder herausgepresst, die in Körben in das Becken gehängten Textilien und Wäsche reinigten sich fast von selbst.

Besucher machen einen obligaten Stopp auf Visovac, der märchenhaften kleinen Insel inmitten des gleichnamigen Sees. Um die Insel kümmern sich Franziskanermönche, die sich seit Jahrhunderten um die Erhaltung der Kultur dieser Gebiete kümmerten, was aus zahlreichen Schriften und anderen Ausstellungsstücken im Klostermuseum ersichtlich ist. Einige Gegenstände stammen noch aus der römischen Zeit, genauer gesagt aus dem 1. Jh, und es gibt auch eine große und interessante Sammlung von Urkunden aus der Zeit der türkischen Eroberung. Doch neben dem Bewahren geschichtlicher Reliquien, haben sich die Franziskanermönche besonders als sorgfältige Züchter zahlreicher Pflanzenkulturen verdient gemacht. Auf der kleinen Insel gedeihen sogar 185 Pflanzenarten.

Eine Kuriosität stellt im Nationalpark das Wasserkraftwerk Jaruga unterhalb des Wasserfalls Skradinski buk dar. Es handelt sich um das zweitälteste Wasserkraftwerk weltweit, das am 28. August 1895 erbaut wurde – also nur drei Tage nach dem ersten Wasserkraftwerk der Welt auf den Niagara Wasserfällen.

Wie die anderen Nationalparks, so ist auch Krka reich an Pflanzen- und Tierarten. Der Park bietet Biotope für 860 Pflanzenarten, und von den 20 Fischarten im Flussgewässer, sind sogar 10 endemisch, was Krka zum Naturdenkmal der höchsten Kategorie aber auch zu einem der reichhaltigsten europäischen Flüsse macht. Da sind auch zwei endemische Eidechsenarten – die Adriatische Mauereidechse oder Karstläufer sowie die Pracht-Kieleidechse. Die 221 ansässigen Vogelarten machen Krka auch zu einem wichtigen ornithologischen Gebiet. Einen ganz besonderen Wert verleihen dem Nationalpark sogar 18 Fledermausarten, die in ganz Europa streng geschützt sind. www.npkrka.hr. (Kroatische Zentrale für Tourismus)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: