27. April 2012, Melbourne

Pop-Up-Shops etablieren sich in Melbourne

In der australischen Shopping-Metropole Melbourne etabliert sich seit wenigen Monaten eine neue Art von Geschäft. Die Pop-Up-Shops einheimischer Designer tauchen über Nacht auf und verschwinden genauso schnell auch wieder. Für einen permanenten Laden fehlt den Nachwuchs-Modemachern meist das Geld und die Zeit, deshalb wechseln sie sich einfach ab: alle paar Wochen platziert ein anderer Anbieter seine Ware in den Regalen. Wo am Vorabend noch teure Designer-Kleidung lag, wird heute günstiger Deko-Schnick-Schnack feilgeboten.

Viele der Läden sind eine Kombination aus Kunst und Kommerz, so genannte Concept-Stores. Erstmals im New York der 80er Jahre entwickelt, ist der Mix aus Kunstgalerie und Modeboutique in Melbourne allgegenwärtig. Der Besucher entscheidet selbst, ob er die von der Decke baumelnden Schuhe als Kunstwerk betrachtet oder lieber anprobiert. Bei einem Plausch mit dem Verkäufer erfährt er die Hintergründe der Installation – denn meist stehen die Designer persönlich hinter der Ladentheke. Inzwischen gibt es in den verzweigten Gassen der Laneways im Zentrum und den hippen Vierteln Fitzroy, St. Kilda oder South Melbourne Dutzende Adressen für Concept Stores mit vergänglichem Ambiente.

Einer der größten Concept Stores, in dem wechselnde Hersteller ihre Produkte präsentieren, ist der SO:ME Space im populären South Melbourne Market im Süden der Stadt. Hier tummeln sich an vier Tagen die Woche Händler und Käufer in einer Markthalle. Für umgerechnet 130 Euro die Woche mieten Nachwuchstalente einen der vier bis acht Quadratmeter großen Pop-Up- Plätze. Weitere Beispiele sind der Stop 15 Pop Up Shop auf der quirligen Gertrude Street in Fitzroy oder Eastern Market Fabrica in den Laneways im Central Business District.

Eine behält in dem stetig neuen Angebot stets den Überblick: Mode-Expertin Fiona Sweetman führt bei ihren Hidden Secrets Tours (www.hiddensecretstours.com) kleine Gruppen zu versteckten Boutiquen, Galerien und Cafés. Bei den zwei- bis vierstündigen Streifzügen öffnen sich Türen in unscheinbaren Hinterhöfen und Obergeschossen, die den meisten Touristen sonst verschlossen blieben. (Tourism Melbourne)



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