Glas statt Seerosen: Die Gläsernen Gärten von Frauenau
Monets Gärten in Giverny standen Pate – allerdings ohne Seerosen, sondern mit Glas: Wunderschön eingebettet in die Natur, beherbergen die Gläsernen Gärten von Frauenau meterhohe Glasskulpturen, die zum sinnlichen Entdecken und Kennenlernen der Kulturgeschichte des Bayerischen Waldes einladen. Denn die Region um Frauenau und Zwiesel blickt auf eine Jahrhunderte lange Glastradition zurück. Mit den produzierenden Glashütten Eisch und Barorn von Poschinger sowie etlichen Glaskünstlerwerkstätten, der Sommerakademie BildWerk und dem international renommierten Glasmuseum ist die Gemeind Frauenau bis heute eines der lebendigsten Zentren der Glaskultur.
Die Gläsernen Gärten entstanden im Jahr 2010 rund um das Glasmuseum, in der angrenzenden Flanitz-Aue, um das Firmengelände der Glashütte Eisch sowie den neu angelegten See auf dem Areal der Poschinger-Hütte. Bislang haben sich dort 20 nationale und internationale Glaskünstler mit monumentalen Glaskunstobjekten verewigt. Gleich am Eingang zum Park des Glasmuseums begrüßt ein gläserner, nachts leuchtender Baum des tschechischen Meisterglasmachers Petr Novotny die Gäste. Den Spaziergang von hier zur Glashütte Eisch lässt ofengeformtes Glas, gegossen oder geblasen, zu einer aufregenden Entdeckungsreise werden.
So zeigt die Belgierin Sandra de Clerk ihre „7 Lämmer“ aus formgeschmolzenem Kristallglas, das Werk „Ariane à Naxos“ erinnert mit seinem säulenartigen Unterbau an antike Bauwerke. In der Mitte des Museumssees grüßt die „Poesia Della Transparenza“ des Italieners Renato Santarossa, ein Objekt aus großflächigen durchsichtigen Glasscheiben. Zentral vor dem Glasmuseum ist das bis zu 2,40 Meter hohe und 3,50 Meter lange „Herzstück“ von Jens Gussek platziert. Auf der grünen Wiese überrascht der überdimensionale !Wassertropfen“ von Michael Gölker. Einen optischen Trick nutzt dagegen Korbinian Stöckle mit seiner Installation: Die „Zwischenwelt“ ist ein viermal vier Meter großer Metallkasten, der vollständig in die Erde eingelassen und mit einer begehbaren Glasplatte abgedeckt ist. Im Kasten befinden sich mehrere Glasfiguren, die durch die Verspiegelung des Kastens optisch vervielfacht werden.
Auch heimische Künstler haben den Gläsernen Gärten ihren Stempel aufgedrückt und vermitteln den Besuchern einen Einblick in die unendliche Wandelbarkeit des Werkstoffes Glas. Und ob nun die „Stummen Diener“„ das „Barocke Bandlwerk“, die „Expansion“ oder das „Ur-Kraut“– sie alle sind beeindruckend in der Dimension, erstaunlich in der technischen Bandbreite und künstlerisch auf höchstem Niveau.
Informationen: Touristinformation Frauenau, Am Museumspark 1, 94258 Frauenau, Tel. 09926/9410-0, Fax 09926/9410-28,
info@ti-frauenau.de, www.glasmuseum-frauenau.de. (Tourismusverband Ostbayern e.V.)
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