Sonderausstellung: Das Raster in der Kunst nach 1945
Das Raster bestimmt wie keine andere Struktur die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Für die Avantgarde, für Piet Mondrian oder die Bauhaus-Bewegung, ist dies weitreichend erforscht; die Bedeutung des Rasters in der Kunst seit 1945 hingegen wurde noch nie im Überblick dargestellt. Die Ausstellung schließt diese Lücke und beschreibt die Bedeutung des Rasters in der Kunst am Beispiel von rund 50 Künstlern.
Vier große Themenbereiche lassen sich dabei herausarbeiten: In der konkret-konstruktiven Kunst und in der Minimal Art wird das Raster wegen der formalen Strenge und als Wiederholungsprinzip geschätzt. Es dient der Vermessung von Raum und Zeit und schlägt sich in regelmäßigen Notationen nieder. Parallel dazu begreifen Künstler wie Sigmar Polke oder Roy Lichtenstein das Raster als mediales Muster, das unsere Wahrnehmung steuert und jeder Art der Bildreproduktion zugrunde liegt.
Auch Architektur und Städtebau sind ohne das Raster nicht zu denken. Schließlich ist das Prinzip der Rasterfahndung eine gängige Methode der Konsumforschung geworden und begegnet uns als algorithmische Anwendung in verschiedenen Zusammenhängen. Das Raster ist daher weit mehr als eine abstrakte Struktur und erweist sich als umfassendes gesellschaftliches Thema.
Datum: Donnerstag, 10. Mai 2012
Veranstaltungsort: Kunstmuseum Stuttgart
(Stuttgart Marketing)
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