1. Juni 2012, ADAC

CO2-Ausstoß von Autos: Tajani will europäische Grenzwerte nicht weiter absenken

Der EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, Antonio Tajani, will die Grenzwerte beim CO2-Ausstoß für Europas Automobilindustrie nach 2020 nicht weiter absenken. Im Gespräch mit der ADAC Motorwelt bekennt sich Tajani zu den beschlossenen EU-Maßnahmen zum Klimaschutz, die einen durchschnittlichen CO2-Ausstoss von 95 g/km für 2020 vorschreiben. Die Ziele ohne eine globale politische Einigung weiter hochzuschrauben, sei aus seiner Sicht nicht sinnvoll. Wenn dies dazu führe, „dass unsere Industrie aus Europa abwandert, ist das kontraproduktiv“. Die Industrie müsse Arbeitsplätze schaffen können, so Tajani: „Natürlich ist es schön, wenn man saubere Luft einatmen kann. Aber unsere Familienväter und -mütter müssen es auch schaffen, täglich ein Mittagessen und ein Abendessen auf den Tisch zu bringen und eine Wohnung für ihre Familie zu unterhalten.“

Gerade die europäischen Hersteller müssten mehr kooperieren, sagte Tajani. Ohne Zusammenarbeit und Einigung der Automobilproduzenten „wird es wirklich schwierig für unsere Autoindustrie. Wir werden es kaum schaffen, dann konkurrenzfähig zu bleiben“, so der EU-Kommissar auf die Frage nach den Wettbewerbern aus China und Korea. Aus diesem Grund sei das europäische Grundprinzip „In Vielfalt geeint“ die beste Orientierung.

Das Zusammenwirken bei gleichzeitiger Vielfalt ist nicht nur auf der Ebene der Hersteller, sondern auch bei den alternativen Antrieben die europäische Marschrichtung: Tajani begrüßt die Ziele der deutschen Bundesregierung bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Für Europa sieht der EU-Kommissar den Anteil der Autos, die insgesamt mit alternativen Antrieben bewegt werden, bis zum Jahr 2020 bei zehn Prozent. Dazu zählen dann aber auch Biokraftstoffe der zweiten Generation. „Der Anteil von Elektro-Autos wird wohl bei fünf bis sieben Prozent liegen“, so Tajani. (ADAC)



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