Neue touristische Öko-Zertifizierung „Dominican Treasures“ in der Dominikanischen Republik
Das Consorcio Dominicano de Competitividad Turística (CDCT,zu Deutsch: „Dominikanische Konsortium für touristischen Wettbewerb”) hat das Projekt „Dominican Treasures“ ins Leben gerufen. Mit der gleichnamigen Zertifizierung dürfen zukünftig all diejenigen touristischen Betriebe und Services werben, die nachweislich internationale Standards in Bezug auf Öko-Qualität und Nachhaltigkeit erfüllen.
Die zugrunde gelegten Richtlinien für nachhaltigen Tourismus wurden im Jahr 2008 von 40 verschiedenen Unternehmen weltweit gemeinsam festgelegt. Zu den Kriterien zählen unter anderem: die aktive Unterstützung sozialer Gemeinschaften in der unmittelbaren Umgebung des touristischen Projekts, die Schaffung von Arbeitsplätzen, eine gleichbleibend hohe Produktqualität, der Gebrauch von lokalen Waren und Dienstleistungen sowie die öffentliche Zugänglichkeit. Nicht zu vereinbaren mit der Zertifizierung „Dominican Treasures“ sind selbstverständlich jegliche illegale Aktivität sowie Kinderarbeit.
Ziel der Zertifizierung ist es, im Tourismus des Karibik-Staates einen landesweit einheitlichen Umweltschutz-Kodex zu schaffen, der die Bewahrung von Naturschutzgebieten sowie den Schutz vom Aussterben bedrohter Arten gewährleistet und den Bedürfnissen der lokalen sozialen Gemeinschaften Rechnung trägt.
Um die neue Zertifizierung zu erhalten, werden touristische Betriebe, die sich darum bewerben, von einer Behörde geprüft. Sie heißt Comité Nacional de Evaluación y Selección (Nationales Komitee für Bewertung und Auswahl) und besteht aus Repräsentanten der Asociación Nacional de Tour Operadores (Nationaler Verband der Reiseveranstalter), der Abteilung für Öko-Tourismus des Tourismusministeriums der Dominikanischen Republik, der Asociación Nacional de Guías (Nationaler Verband der Gästeführer) und dem CDCT, dem Dominikanische Konsortium für touristischen Wettbewerb.
Das Dominikanische Konsortium für touristischen Wettbewerb ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Institution, die sich der Verbreitung des nachhaltigen Tourismus und dem touristischen Wettbewerb in der Dominikanischen Republik verschrieben hat.
Unter den bereits zertifizierten Dominican Treasures- Betrieben sind:
Das Handwerkszentrum Cetro Artesanal Arte Cuseco im Ort Villas Padre Nuestro in Bayahíbe
Das Boutique-Hotel Casa Bonita in Barahona
Das Wassersportzentrum La Caleta in Santo Domingo
Die Öko-Lodge Rancho Olivier in Jarabacoa
Die Öko-Lodge La Sangría in der Gemeinde Rincón auf der Halbinsel Samaná
Die Öko-Lodge Cabañas Clave Verde in Las Terrenas auf der Halbinsel Samaná
Die Prüfung zur Zertifizierung durchlaufen zur Zeit:
Das Hotel El Sereno de la Montaña in Moca
Die Abenteuer-Lodge Wild Ranch in der Gemeinde Gato in Bayahíbe
Die Öko-Lodge El Pedernal in Pedernales
Die Öko-Lodge Sonido del Yaque in Jarabacoa.
Hintergrund-Infos zum Naturschutz in der Dominikanischen Republik:
Anders als in manch anderen Schwellenländern, in denen ökologische Aspekte dem Trachten nach Wirtschaftswachstum weichen müssen, wird in der Dominikanischen Republik seit langem sehr auf den Erhalt der Natur geachtet. Sicher spielt dabei unter anderem das Bewusstsein, auf einer Insel zu leben, in der alle ökologischen Ressourcen in begrenztem Maße zur Verfügung stehen, eine wichtige Rolle. Das Staatsgebiet der Dominikanische Republik ist zu 40 Prozent von zusammenhängenden Waldflächen bedeckt. Fast ein Drittel des Territoriums der Dominikanischen Republik sind Naturschutzreservate, über 70 Gebiete stehen unter staatlichem Schutz. Es gibt 22 Nationalparks, zehn Naturreservate und viele kleine Naturdenkmäler wie Flussmündungen, Dünen, Buchten, Senken oder kleine Erhebungen, Vernetzungskorridore und weitere landschaftlich einmalige Gebiete, die mit mehr oder weniger prioritärem Status geschützt sind. All diese Maßnahmen haben die Aufrechterhaltung der Vielfalt von Fauna und Flora des Landes zum Ziel. Mit Erfolg, wie Zahlen beweisen: 85 Prozent der im Nordatlantik lebenden Buckelwale paaren sich vor den Küsten der Dominikanischen Republik. 300.000 Besucher kommen jährlich allein in den „Nationalpark des Ostens“, der damit einen Umsatz von drei Millionen US-Dollar erwirtschaftet.
Gemessen an der Größe des Landes ist der Anteil geschützter Flächen höher als in jedem anderen Land auf dem amerikanischen Kontinent. Hispaniola bedeckt zwar nur etwa 0,1 Prozent der Erdoberfläche, aber fünf der insgesamt 200 (2,5 Prozent) weltweit als schützenswert angesehenen Ökosysteme liegen hier, und darin leben wiederum etwa drei Prozent aller auf der Welt bekannten Wirbeltier- und Pflanzenarten. Die geschützte Fläche beträgt mit 9.378 Quadratkilometern etwa 19,24 Prozent des gesamten Territoriums der Dominikanischen Republik, dazu kommen noch etwa 17.500 Quadratkilometer geschützte Meeresfläche. Zum Vergleich: Deutschland strebt fünf Prozent seiner Gesamtfläche als Naturschutzgebiet an, derzeit noch ein Ziel in weiter Ferne. (Fremdenverkehrsamt der Dominikanischen Republik; Elmar Mai, „Dominikanische Republik Natur und Reise“, MS-Verlag)
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