Marokko verweigert homosexuelle Kreuzfahrern Zwischenstopp in Casablanca
Die „Nieuw Amsterdam“ wollte als erstes Kreuzfahrtschiff der Welt mit schwulen und lesbischen Passagieren an Bord einen Zwischenstopp in einem muslimischen Land einlegen. Geplant war ein Aufenthalt in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca – inklusive Ausflug in die berühmte Hassan-II.-Moschee. Doch die Behörden des nordafrikanischen Königreichs machten dem US-Reiseveranstalter RSVP Vacations einen Strich durch die Rechnung: Sie wiesen den Ozeanriesen mit seinen 1.600 homosexuellen Urlaubern ab, wie verschiedene spanische Medien berichteten.
Statt dessen legte das Kreuzfahrtschiff der US-Reederei Holland America Line im südspanischen Málaga an. In Marokko verstoßen Homosexuelle gegen das Gesetz und können mit Freiheitsentzug bestraft werden. (RNO)
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Fragwürdige Methoden einer Reederei
Seit nahezu 1 Jahr hat die amerikanische Reederei diese Reise in allen möglichen Publikationen offensiv beworben. Routen und Anlegehäfen werden – wie international üblich – lange im voraus festgelegt. Die Reederei hatte aber zu keinem Zeitpunkt eine Genehmigung der marokkanischen Behörden, in Casablanca anzulegen.
Homosexualität ist in Marokko illegal; darüber kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Die Reederei hat aber ausdrücklich für eine Kreuzfahrt unter Schwulen und Lesben geworden, also in vollem Bewußtsein, daß sich ihre Passagiere in Marokko strafbar machen. Was würden die amerikanischen Behörden dazu sagen, wenn ein deutscher Veranstalter damit werben würde, daß seine Gäste die feste Absicht haben, in den USA gegen bestimmte Gesetze zu verstoßen? Und es gibt in den einzelnen Bundesstaaten einige sehr merkwürdige Vorschriften…….
Die marokkanischen Behörden hatten aus Sicherheitsgründen gar keine andere Wahl, als die Genehmigung zu verweigern. Es wäre unmöglich gewesen, die Sicherheit von 1.600 Passagieren im Hafen und in der Stadt zu gewährleisten.
Die Reederei hat also ganz bewußt nahezu 1 Jahr lang mit falschen Informationen um Passagiere geworben und tut jetzt so, als sei das Verbot völlig überraschend gekommen. Zusätzlich hat sic die Reederei erhebliche Kosten durch die stark verkürzte Strecke gespart. Honi soit, qui mal y pense! Das gibt den Passagieren das Recht, die Reederei zu verklagen. Oder die Amis waren so unprofessionell, weltfremd, strohdumm und naiv zu glauben, sie würden in letzter Minute doch noch eine Genehmigung bekommen und für sie würden die Gesetze nicht gelten.
Alle (westliche) Welt schreit auf und sagt:
die armen Schwulen, die arme Reederei, die bösen Marokkaner………
So wird die Öffentlichkeit manipuliert.