Berlin feiert erstes gemeinsames Stadtjubiläum nach dem Mauerfall
Am Anfang stand eine kleine Kaufmanns-Siedlung im Tal der Spree, eine Urkunde aus dem Jahr 1237 gibt noch heute darüber Auskunft. Genau 775 Jahre lassen sich die Ursprünge Berlins zurückdatieren, das Jubiläum wird groß gefeiert. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen vor allem zwei Aspekte der wechselvollen Geschichte Berlins: das Mittelalter und die Vielfalt der Stadtbewohner. Die Besonderheit dieses Jubiläums: Es ist das erste gemeinsame Stadtjubiläum nach dem Mauerfall. 1987 feierte Berlin noch getrennt in Ost und West das 750-jährige Jubiläum.
Historisches Stadtfest – Happy Birthday, Berlin!
Handwerker-Märkte, fahrende Künstler und Raubrittertum – die Stadt nutzt das diesjährige Jubiläum, um das Berliner Mittelalter lebendig zu machen. Berlin inszeniert sich. Krönender Abschluss: Ein historisches Stadtfest am 28. Oktober 2012 erinnert an die Anfänge der Millionen-Metropole. Mit Feuer, Licht und Musik wird die ehemalige Stadtgrenze spektakulär in Szene gesetzt: Mit Einbruch der Dämmerung illuminiert die für ihre Feuerspektakel bekannte Compagnie Carabosse das ursprünglichen Berlin zwischen Nikolaiviertel und Marienkirche mit flammenden Skulpturen, brennenden Laternen und mehr als 800 Feuertöpfen. Die Feierlichkeiten zum Jubiläum beginnen bereits am 24. August. An der Marienkirche wird ein Infopoint installiert.
Archäologische Spaziergänge durch Berlins Mitte
Ab August sind Spaziergänge in die Vergangenheit möglich. Bei Bauarbeiten im Berliner Untergrund kamen zahlreiche archäologische Zeugnisse aus der Frühzeit Berlins zum Vorschein. Während der Jubiläumszeit sind sie an acht historischen Orten zu sehen, bevor sie unter neuen Plätzen und Bauten weitestgehend wieder verschwinden. Dazu gehören u.a. das Dominikanerkloster auf der Spreeinsel und die Marienkirche unweit des Alexanderplatzes. Auch die Lange Nacht der Museen am 25. August wird ganz im Zeichen des Stadtjubiläums stehen.
Von Hugenotten, Russen und anderen Berlinern
Berlin verfügt über einen unglaublichen Magnetismus. Die Stadt zieht nicht nur Touristen an: Seit fast achthundert Jahren lassen sich Menschen aus den verschiedensten Regionen hier nieder. Waren es im Mittelalter Händler aus dem Rheinland, so trugen später Hugenotten, polnische Wanderarbeiter und viele andere dazu bei, aus dem 2.000-Seelen-Dorf eine bunte und vielfältige Millionen-Metropole zu machen. Ihnen widmet sich die Open-Air-Ausstellung „Stadt der Vielfalt“, die am 24. August auf dem Berliner Schlossplatz eröffnet wird.
Riesiger begehbarer Stadtplan von Berlin
Wo künftig das Humboldt-Forum entsteht, wird ein riesiger begehbarer Stadtplan die Geschichte und Geschichten der Zuwanderer erzählen. Im Stadtmuseum widmet sich die Ausstellung „Berlinmacher“ jenem „verwegnen Menschenschlag“ (Goethe), der die Spreemetropole so unverwechselbar macht.
Mehr Informationen unter www.berlin.de/775. (Berlin Tourismus & Kongress GmbH)
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