SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental setzt auf Solarenergie und innovative Wärmegewinnung

Wer sich an der Scheffauer Brandstadl-Bahn einen Wandertagespass oder im Winter eine Tageskarte zum Skifahren kauft, kann mit einem Code kostenfrei sein Elektroauto an zwei Tankstellen an der Talstation aufladen. „Falls eine Ladung nur für die Hinfahrt gereicht hat, gibt es nun für die Heimfahrt Gratis-Energie mit unserem selbst erzeugten Strom vom Berg“, erklärt Dipl.-Ing. Andreas Haselsberger, Prokurist der Bergbahn Scheffau, das Kombi-Angebot. Gespeist werden die E-Tankstellen nämlich von einer Photovoltaik-Anlage auf der Brandstadl-Bergstation. Da die Panele über den Aufgang zur Talfahrt montiert sind, dienen sie praktischerweise auch als Wetterschutz. Den eigenen Strom nützt die Bergbahn Scheffau zusätzlich für ihr neues Dienstfahrzeug – ein Elektroauto.

Clever heizen am Hartkaiser
Energieeffizienz spielt auch auf dem Hartkaiser in Ellmau eine Rolle. Dort läuft seit Sommer 2011 ein Pilotprojekt für Bergbahnen in Zusammenarbeit mit der Firma Vaillant, Spezialist in Heiztechnik und zunehmend für regenerative Energienutzung. In der Vergangenheit verflog die Abwärme im Maschinenraum der Standseilbahn ungenutzt ins Freie. Nun wird sie umgewandelt und eine Pumpe leitet dann die etwa 20 Kilowatt pro Stunde in die Bodenheizung der Bergstation und des angeschlossenen Restaurants „Bergkaiser“. „Mit dieser europaweit einzigartigen Innovation sparen wir im Jahr etwa 5000 Liter Heizöl“, zeigt sich der Betriebsleiter der Bergbahn Ellmau-Going, Dipl.-Ing. Johannes Winkler, zufrieden mit der ersten Saison. „Die Hauptersparnis dieser intelligenten Abwärme erfolgt naturgemäß im Winter, wenn die Hartkaiserbahn zu Spitzenzeiten im Fünf Minuten-Takt fährt“.

Söll setzt auf lokale Öko-Wärme
Die Söller Bergbahn setzt bereits seit zwei Jahren auf umweltfreundliche Energie. So wurde das Betriebsgebäude auf Pelletsheizung umgestellt und die gesamte Talstation 2011 von Elektroheizung auf Fernwärme umgerüstet, die vom lokalen Hackschnitzel-Heizwerk produziert wird. „Wir Bergbahner sehen ein großes Potential bei alternativen Energien und sind entsprechenden Investitionen gegenüber sehr aufgeschlossen“, bekräftigt Walter Eisenmann, Geschäftsführer der Bergbahnen Söll, die Umstellung auf Bio-Wärme am und für den Berg.

Brixener Signal für die Zukunft
Die Natur betreibt auch den Brixener „Sonnenlift“. Der 205 Meter lange Verbindungslift zwischen dem Ende der Talabfahrt Kandleralm und der „SkiWelt-Bahn“ wird ausschließlich mit Solarenergie betrieben. Eine 103 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage wurde für den Schlepplift auf der Talstation installiert. „Wir erwirtschaften so rund 12.000 Kilowattstunden pro Jahr – der Lift benötigt während des Winters rund 9.000 kWh – somit erzeugen wir mit der Solarenergie sogar einen kleinen Überschuss, den wir in das Stromnetz einspeisen“, erklärt Rudi Köck, Vorstand der Bergbahnen Brixen im Thale. Damit fährt auch gleich der neue Dienstwagen, ein Citroen berlingo electric. Die SkiWelt-Bergbahnen setzen mit diesen Maßnahmen ein Zeichen für energiebewusste Fortbewegung im Tal und auf der Höh‘. (Tourismusverband Wilder Kaiser)



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