2. August 2012, Tschechien

Zur Botanicus Ostrá nahe Prag

Falls Sie sich dafür interessieren, wie unsere Vorfahren gelebt haben und möchten es gern auf eigener Haut versuchen, dann ist für Sie das Freilichtmuseum in Ostrá das Richtige. Das historische Gewerbezentrum Botanicus Ostrá liegt nicht weit von Prag und bietet Ihnen Unterhaltung und Auskunft. Sie können sich in anliegenden Gärten entspannen, mittelalterliche Küche in der hiesigen Kneipe kosten und Sie können sogar altertümliche Gewerbe ausprobieren. Ein idealer Ausflug vor allem für Familien mit Kindern oder Schulexkursionen.

Abfall als „Grundstein“
Dieses sehenswerte Museum entstand in 1999 als Bestandteil des Projektes der Mülldeponierekultivierung. Zuerst hat man fünf hundert Tonnen Boden hergebracht, damit der Landschaftsprofilgestaltet werden kann. Dann war es schon einfach. Rund um das Gelände ist ein Steinweg entstanden und es wurde Versorgungsnetzwerk erbaut – nur unauffällig, damit der historische Charakter des Dorfes nicht gestört wird. Aber in jedem Gebäude ist Strom- und Wasserleitung.
Da die Autoren bemüht sind möglichst schonend mit der Natur umzugehen, wurde das Baumaterial von den nahen Häusern, die damals liquidiert wurden, wiederverwertet. Bei der Einrichtung des Zentrums haben sich Bauherren durch historische Gravüren frei inspirieren lassen. Aber es handelt sich um keinen Nachbau eines konkreten historischen Stils oder Modell eines mittelalterlichen Städtchens aus einer konkreten Zeit. Die meisten Gebäude sind bereits im ersten Aufbaujahr entstanden, inklusive des größten – des sog. Schmausgebäudes. Aber es wird weitergebaut.

Was kann man hier sehen
Das ganze historische Zentrum hat fast fünfzig Gebäude. In jedem findet man ein ursprüngliches Gewerbe. Drahtbinder, Seiler oder Töpfer, das kennen wir meistens nur aus Märchen. Hier können Sie sehen, wie Seile, Kerzen, Büttenpapier hergestellt wurden. Diese Produkte können Sie auf dem mittelalterlichen Jahrmarkt kaufen. In der historischen Kneipe können Sie Gerichte nach altertümlichen Rezepten kosten. Alle Rohstoffe sind allerdings aus eigenen Quellen, alles wird in den nahen umweltfreundlichen Gärten angebaut.
Regelmäßig finden hier historische Feste statt, wo Sie neben den bestehenden Attraktionen auch Spielleuten und Gauklern begegnen können. Ihren Körper und Seele wärmt Honig- oder Gewürzwein auf. Im ganzen Areal zahlt man mit hiesiger Währung – dem Groschen. Den kann man in der Kasse des historischen Kunstgewerbezentrums wechseln. Kurs: 1 Groschen / 10 Kronen. Achtung, hier gilt ein strenges Rauchverbot und für Hunde ist ebenfalls Eintritt verboten.

Umweltfreundliche Gärten
Wenn Sie durch das Getümmel im Städtchen müde sein werden, können Sie sich in hiesigen Gärten ausruhen. Die Gärten in Ostrá entstanden wegen ökologischem Anbau von Pflanzen und Obst für Herstellung von Naturkosmetik und Lebensmitteln. Ihre Fläche beträgt ungefähr 30 Hektar. Die Gärten sind je nach unterschiedlichen Themen verteilt und dienen auch als Ort für Entspannung oder Auskunft. Hier befinden sich z.B. Klostergarten, Weißer Garten, Irregarten, Gemüsegarten und andere. Hier finden Sie auch eine kleine Tierfarm, wo Ziegen und Schafe gezüchtet werden.
Eine Sonderstellung hat auf dem Gartengelände das Arboretum, welches der tschechische Präsident Václav Havel mit seiner Frau Dagmar gegründet hat. Hierher wurden Gedenkbäume gebracht, die dem Präsidentenehepaar bedeutende Weltpersönlichkeiten während der Amtszeit des Präsidenten geschenkt haben. Diese Sammlung wurde zur Grundlage für Entstehung des Arboretums VIZE 97 von Dagmar und Václav Havel und wurde zum Bestandteil der Botanicus-Gärten. Heute erstreckt sich das Arboretum auf der Fläche von etwa zwei Hektar.
http://www.botanicus.cz (Czech Tourism)



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