Zur ältesten Leonhardifahrt in Bayern an den Tegernsee

Seidiger Schalk, gestärktes Schmiesel und goldglänzender Schnürhut – das festliche Trachtengewand der Kreuther Frauen verleiht der ältesten Leonhardifahrt in Bayern eine ganz besondere Pracht. Mit glänzenden Pferden geht der Bittgang der Pfarrgemeinde alljährlich am 6. November zur Segnung durch Kreuth am Tegernsee. Nach dem Feldgottesdienst vor der Leonhardskirche startet die Umfahrt mit Trachtenvereinen, Schützenkompanien und Musikkapellen zum Gedenken des Schutzpatrons, dem heiligen Leonhard. Am Abend klingt der Festtag bei Tanz und Musik in den Kreuther Gastwirtschaften aus.

Bereits um sechs Uhr morgens werden die Kreuther mit Böllerschüssen geweckt. Fein zurechtgemacht beginnt der Kirchenzug um 9.15 Uhr. Nach dem Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Leonhard stehen die prächtigen Gespanne mit den Rössern um halb elf zur Leonhardi-Wallfahrt bereit. Rund 30 Wagen, zahlreiche Vereine und Prozessionsteilnehmer in traditioneller Tracht nehmen an der dreimaligen Umfahrt durch den Ort teil, bei der Roß und Reiter jeweils an der Kirche mit Weihrauch, Weihwasser und der Leonhardsreliquie gesegnet werden.

Seit über 500 Jahren finden die jährlichen Umritte am 6. November nach dem Kirchgang für den Heiligen statt. Im Jahr 1184 erbaut, gilt die steinerne Kirche in Kreuth als älteste bayerische Leonhardskirche. Der Schutzbefohlene befreite der Legende nach die zu ihm betenden Gefangenen von ihren Ketten und wurde so zum heiligen Bandlöser. Das bäuerliche Volk deutete im Laufe der Zeit die eisernen Fesseln zu Viehketten um, sodass Leonhard bald als Viehpatron verehrt wurde. Für ihn erbauten sie zahlreiche Kirchen und viele Wallfahrten finden bis zum heutigen Tag statt.

Weitere Informationen zur Leonhardifahrt in Kreuth gibt es bei der Tegernseer Tal Tourismus GmbH unter +49-(0)-8022-92738-0 oder im Internet unter www.tegernsee.com. (Tegernseer Tal Tourismus GmbH)



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