6. September 2012, Deutsche Bahn

Künstliche DNA überführt Kabeldiebe der Deutschen Bahn

Den Verkauf von gestohlenem Metall beim Altmetallhändler hatten sich zwei junge Männer kürzlich in Neunkirchen im Saarland anders vorgestellt. Der von den Dieben aufgesuchte Händler schöpfte Verdacht und informierte umgehend die Bundespolizei. Beim angebotenen Diebesgut handelte es sich um Kabel, die von der Deutschen Bahn mit künstlicher DNA markiert waren. Damit konnte direkt vor Ort der Eigentümer des Metalls festgestellt werden. „Der Einsatz künstlicher DNA wirkt und das Risiko für Diebe nimmt zu, geschnappt zu werden“, sagte Gerd Neubeck, Leiter Konzernsicherheit der Deutschen Bahn. Beide Täter wurden festgenommen und befinden sich in Haft.

Unterdessen ist seit Herbst vergangenen Jahres eine Trendwende in den Fallzahlen der Taten festzustellen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind die Metalldiebstähle bei der DB um etwa zehn Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres auf rund 1.400 Fälle zurückgegangen. „Die Buntmetalldiebstähle haben weiterhin sehr starke Auswirkungen auf unsere Kunden, die betroffen sind, wenn Strecken blockiert sind und Züge Verspätung haben“, so Neubeck. Allein im ersten Halbjahr 2012 hatte die DB etwa 77.000 Verspätungsminuten zu verzeichnen. Mehr als 6.400 Züge waren davon betroffen.
Im vergangenen Jahr initiierte die DB ein ganzes Maßnahmenbündel gegen den Metalldiebstahl. So markiert die DB Metallteile an neuralgischen Punkten deutschlandweit mit künstlicher DNA. Begonnen hatte die DB mit Markierungsarbeiten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Seit April dieses Jahres sind auch Streckenabschnitte im Saarland markiert. Um gemeinsam gegen das Phänomen der Buntmetalldiebstähle vorzugehen, hat die DB gemeinsam mit der Deutschen Telekom, RWE und dem Verband Deutscher Metallhändler im Juli 2012 eine Sicherheitspartnerschaft gegründet. Neben einer intensiveren Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und vermehrten Bestreifungen verwendet die DB, wann immer es möglich ist, alternative Rohstoffe, die für Diebe weniger interessant sind.

Die Metalldiebstähle bei der DB waren einhergehend mit dem Kupferpreis stark gestiegen. Hatte der Konzern im Jahr 2010 noch 2.000 Fälle zu verzeichnen, waren es 2011 schon 3.000 Fälle und damit 50 Prozent mehr. Allein der materielle Schaden belief sich im vergangenen Jahr auf 15 Millionen Euro. Hinzu kamen Personalkosten sowie Schäden durch Zugausfälle. (DB)



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