17. September 2012, Sylt

Von Sylt inspiriert: Inselschreiber und Inselmaler

In den 1920er-Jahren war Sylt die Künstlerinsel schlechthin und Treffpunkt der kulturellen Avantgarde. Kampen statt Berlin, lautete die Devise. Eine ganze Insel als Inspiration. Für Schriftsteller, Maler, Bauhäusler, Theaterleute, Dadaisten und Lebenskünstler. Bis heute liefert Sylt Kreativen Eingebung und Erholung. Ganz gleich, ob Laie oder Könner. Aber nur letztere werden Inselschreiber oder Inselmaler.

Es knüpft bewusst an die Sylter Zeiten großer Literaten wie Mann, Musil, Frisch oder Zuckmayer an – das Literaturstipendium „Inselschreiber“, das seit 2001 jährlich vom „kunst:raum sylt quelle“ vergeben wird. Die Stiftung mit Sitz auf dem Unternehmensgelände der Wasserproduzenten in Rantum gilt längst als renommierte Begegnungsstätte für Künstler Kunstfreunde – und ermöglichte in den vergangenen Jahren zahlreichen preisgekrönten deutschsprachigen Autoren einen Kreativ-Aufenthalt auf Sylt.

Mindestens eine öffentliche Lesung des „Inselschreibers“ ist traditionell verpflichtend. Nach Autoren wie Juli Zeh, Moritz Rinke, Feridun Zaimoglu und Terézia Mora erhielt zuletzt die Schriftstellerin Petra Morsbach für ihre Erzählung „Glück“ das mit 2500 Euro und einem zweimonatigen Aufenthalt auf Sylt dotierte Stipendium. In diesen Tagen geht bereits die Ausschreibung „Sylt-Quelle Literaturstipendium Inselschreiber 2013“ zu Ende. Deutschsprachige Autoren waren aufgerufen, ein noch unveröffentlichtes Essay oder eine noch unveröffentlichte Erzählung zum Thema „Wer wagt, riskiert“ einzuschicken. Eine unabhängige Jury wird entscheiden und den Preisträger oder die Preisträgerin Ende September bekannt geben.

Was Literatur für die einen, ist die Malerei für die anderen. Sylt verfügt über eine Fülle an Galerien mit jeweils eigenen künstlerischen Schwerpunkten. Regelmäßig organisieren etwa die „Kunstfreunde Sylt“ in der Stadtgalerie „Alte Post“ in Westerland Ausstellungen namhafter Künstler. Zudem haben sie in Anlehnung an die Tradition der Inselschreiber den „Inselmaler“ ins Leben gerufen; ein Titel, den aktuell der Worpsweder Künstler Stefan Ringeling innehat. Seine Aufgabe: Sylt zu verschiedenen Zeiten des Jahres zu erkunden – und diese Erfahrungen im eigenen Werk festzuhalten.

Doch es bedarf nicht unbedingt eines professionellen Stipendiums, um auf Sylt das eigene kreative Potenzial zu entdecken. Erste Adresse für all jene, die Urlaub und Kunst verknüpfen wollen, ist die „Akademie am Meer“. Was andernorts schlicht „Volkshochschule“ heißen mag, inspiriert bereits durch seine Lage: zwischen den Nordseebädern Kampen und List, unmittelbar hinter dem Weststrand. Hier, inmitten der einmaligen Dünenlandschaft, besteht die Möglichkeit, in offenen Schreibwerkstätten, bei Fotografie-Workshops, beim Malen, Bildhauen oder bei der Schmuckherstellung dem alten Künstlergeist der Insel nachspüren. (Sylt Marketing GmbH)



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