Wildspitzbahn und Café 3.440 werden im Pitztal eingeweiht
Es ist ein Projekt der Höhepunkte: Mit der Bergstation auf 3.440 Meter Seehöhe eröffnen Mitte Oktober im Tiroler Pitztal die neue Wildspitzbahn sowie das neue Café 3.440. Damit wird die moderne 8er-Gondelbahn planmäßig den Betrieb aufnehmen und Besucher ebenso komfortabel wie schnell in luftige Höhen befördern. Rund 20 Mio. Euro hat die Pitztaler Gletscherbahn investiert, um die höchstgelegene Seilbahn sowie das höchstgelegene Café Österreichs zu errichten. Es ist damit die spektakulärste Investition der kommenden Wintersaison und sie bringt Tirol einen neuen Höhepunkt.
Erwartetes Besucherplus von mehr als 10%
Auf der hochalpinen Baustelle am Pitztaler Gletscher ist bereits der Winter eingekehrt und alle Baufirmen haben mit Schnee sowie Temperaturen unter null Grad zu kämpfen. Trotz der Widrigkeiten laufen derzeit die letzten Detailarbeiten auf Österreich höchstgelegener Baustelle, um Mitte Oktober die neue Seilbahn und Ende Oktober das Café 3.440 termingerecht zu eröffnen. Für Tirols höchsten Gletscher soll die neue Attraktion ein Besucherplus von mehr als zehn Prozent bringen. „Zudem wird das Image und der Bekanntheitsgrad der gesamten Region Pitztal dank der neuen Bahn und der damit verbundenen Höhepunkte nachhaltig gesteigert und positiv aufgeladen“, ist Dr. Hans Rubatscher, Geschäftsführer der Pitztaler Gletscherbahn, überzeugt.
Ingenieurskunst im extremen Gelände
Die Pitztaler Gletscherbahn hat mit dem Bau der neuen Wildspitzbahn das wohl aufsehenerregendste Projekt im alpinen Tourismus in Angriff genommen. Die spektakuläre Lage auf rund 3.440 Meter ist für die Konstrukteure und Erbauer jedoch eine echte Herausforderung. Höchste Präzision und Konzentration sind gefragt, wenn man im hochalpinen Gelände solch ein Großprojekt umsetzt. Zudem standen für den Bau in dieser extremen Lage aufgrund des wechselhaften Wetters, der Höhe und der eisigen Beschaffenheit des Bodens nur sehr begrenzte Zeitfenster zur Verfügung. Dennoch „der Bau befindet sich im Zeitplan und wir gehen davon aus, dass wir nach der seilbahntechnischen Abnahme den geplanten Start Mitte Oktober einhalten werden“, zeigt sich Rubatscher mit dem Verlauf des Baufinales zufrieden. Die spektakulärsten Arbeiten wurden bereits im August erfolgreich abgeschlossen, als mittels Helikopter die letzten Liftstützen geliefert und montiert wurden. Derzeit ist man auf der Baustelle mit der Fertigstellung der Außenhülle beschäftigt. Eine Präzisionsarbeit, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Denn die organischen Formen der Dachkonstruktion müssen millimetergenau eingepasst werden.
Gletscherarchitektur auf 3.440 Metern
Die extrem ausgesetzte Lage auf 3.440 Metern Höhe stellte das Architektenteam von Baumschlager Hutter Partners, sowie die ausführenden Firmen und Statiker vor besondere Aufgaben. Geringe Aufstandsflächen, steil abfallende Bergseiten und die extreme Höhenlage mit entsprechender Sonneneinstrahlung, Wind sowie die dünne Luft schränken die Spielräume der Arbeiten stark ein. Für Architekt Carlo Baumschlager ist das Projekt eine faszinierende Herausforderung: „Der Ort und seine Umgebung sind mächtig und in höchstem Maße beeindruckend. Die architektonische Skulptur, und nur darum geht es, muss hier höchst mögliche Qualität erreichen. Die hochalpine Welt ist eine außerordentliche Herausforderung für den, der ihr Gebautes hinzufügen möchte.“ Die Trasse der neuen Kabinenbahn wurde nur im unteren Bereich neu angelegt. Alle übrigen Baumaßnahmen erfolgten auf bereits bestehenden Trassen. Auch die Bergstation sowie das Café wurden auf die bisher existierenden Fundamente der alten Bahn aufgesetzt.
Besucher erwartet ein alpiner Hochgenuss
Auf Tirols höchstgelegenem Gletscher werden mit der neuen Bahn und dem Café 3.440 eine ganzjährige Attraktion im Pitztal geschaffen, die den Besuchern Ausblicke ermöglicht, wie sie gewöhnlich nur Extrembergsteiger erleben. An der Bergstation angekommen erwartet die Wintersportler ein grenzenloses Ski- und Snowboardvergnügen auf der höchstgelegenen Naturschneepiste Österreichs. Neben dem sportlichen Vergnügen stehen für alle Gäste im Café 3.440 Kaffeespezialitäten und Süßspeisen bereit, die angesichts des unglaublichen Bergpanoramas genossen werden können. Auf insgesamt 140 Quadratmetern bietet das höchstgelegene Café Österreichs 116 Sitzplätze und als zusätzliche Attraktion weitere 50 Sitzplätze auf der freischwebenden Terrasse, die einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Gletscherwelt eröffnet.
20 Mio. Euro Investition in die Zukunft
Die Wildspitzbahn und das neue Café 3.440 gelten mit einer Investitionssumme von rund 20 Mio. Euro als das aufwändigste Bauprojekt der Pitztaler Gletscherbahn, die in den vergangenen sieben Jahren in Summe über 50 Mio. Euro in die Skigebiete Pitztaler Gletscher und Rifflsee investierte. Acht Personen werden künftig in den Doppelmayr-Gondeln mit Sitzheizung Platz finden. Sie gelangen von der ebenfalls neuen Talstation auf 2.840 Meter Höhe auf den 3.440 Meter hohen Hinteren Brunnenkogel. Die Gondeln werden die über zwei Kilometer lange Strecke und 600 Höhenmeter in nur fünf Minuten und 40 Sekunden zurücklegen. Eine Weltneuheit der 8er Gondeln ist, dass die Ski und Snowboards mit in die Gondeln genommen werden, was das Ein- und Aussteigen wesentlich erleichtert. „Die neue Wildspitzbahn transportiert 2.185 Personen pro Stunde, damit wird sich die Transportkapazität verdoppeln“, so Stefan Richter, Marketingleiter der Pitztaler Gletscherbahn. Dank all dieser technischen Annehmlichkeiten lockt Tirols höchstgelegener Gletscher künftig ganzjährig Besucher an, die mit der Wildspitzbahn die einzigartige Chance erhalten, das Hochgebirge aus nächster Nähe kennenzulernen.
Umgesetzt wird das Bahnprojekt der Pitztaler Gletscherbahn mit Melzer & Hopfner Ingenieur, Doppelmayr Seilbahnen, Hoch-Tief-Bau Imst, Teufelberger, Franz Thurner Baumeister, GmbH’s und Siemens AG und aste.weissteiner. (Pitztaler Gletscherbahn)
Tweet» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen