21. Oktober 2012, Saarland

Städtische Galerie Neunkirchen zeigt „Galoppierende Träume“ von Cornelia Schleime

Cornelia Schleime zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen figurativer zeitgenössischer Malerei. Ihre Vielseitigkeit, ihre Unangepasstheit sowie die Intensität und Konsequenz ihrer künstlerischen Arbeit begründen ihre herausragende Stellung in der deutschen Gegenwartskunst. In der Ausstellung „Galoppierende Träume“, die seit 14. September in der Städtischen Galerie Neunkirchen zu sehen ist, zeigt sie nun eine Auswahl ihrer eindrucksvollen, großformatigen Bildnisse.

Cornelia Schleime wurde 1953 in Ostberlin geboren und erhielt nach ihrem Studium der Malerei und Grafik an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste 1981 Ausstellungsverbot in der DDR. Sie schloss sich der subkulturellen Szene an, drehte Filme, sang in Punk-Bands und inszenierte Performances. 1984 siedelte sie unter dramatischen Umständen nach Westberlin über.

In der Folgezeit entwickelte Cornelia Schleime ein einzigartiges malerisches und zeichnerisches Werk, das sich durch sinnliche Opulenz, kritische Reflexion und eine ungewöhnlich starke suggestive Kraft auszeichnet. Sie ist u.a. Trägerin des Gabriele-Münter-Preises sowie des Fred-Thieler-Preises. 2005 wurde sie zur Professorin an der Kunstakademie Münster ernannt. Mit zwei Buchpublikationen trat sie 2008 und 2010 auch als Schriftstellerin in Erscheinung.

„Ich suche in meiner Malerei die Irritation und den Bruch“ sagt Cornelia Schleime über ihre Kunst. „Ich bin eine extreme Ästhetin, versuche aber im Bild immer wieder, das Schöne zu demontieren und Radikalität hineinzubringen.“ Es sind fast ausschließlich Frauen und Kinder, die sie malt. Doch ihre verfremdeten, rätselhaften Porträts entfernen sich weit von traditionellen Bildnisvorstellungen. Ihre Figuren, die oft mediale Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart aufrufen, changieren auf irritierende Weise zwischen Schönheit, Stärke, Verletzbarkeit und psychologischer Hintergründigkeit. Ihre drängende, fast körperlich spürbare Präsenz wird durch ihre Unnahbarkeit gebrochen, die sie ganz in ihrer eigenen Sphäre belässt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (40 S., 8,- €).

Ein Künstlergespräch und eine Lesung mit Cornelia Schleime finden am Freitag, dem 30. November, um 19.00 Uhr ein. Die Künstlerin liest aus ihrem Buch „In der Liebe und in der Kunst weiß ich genau, was ich nicht will.“

Öffentliche Führungen: 11. November und 16. Dezember, jeweils 15.00 Uhr; Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-12.30 Uhr und 14-17 Uhr, Do 10-12.30 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr, So / Feiertag 14-18 Uhr . Weitere Informationen unter Städtische Galerie Neunkirchen; Marienstraße 2 (Bürgerhaus); 66538 Neunkirchen; Tel. (06821) 2900621; www.staedtische-galerie-neunkirchen.de, info@staedtische-galerie-neunkirchen.de. (Tourismus Zentrale Saarland GmbH)



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