Autor Stefan Nink widmet sich den Iren
Der vielfach mit Preisen ausgezeichnete Reisejournalist und Autor Stefan Nink hat einen Roman vorgelegt. Mit schelmischem Blick auf das Wesen der Iren, voller Witz und skurriler Anekdoten ist der „Fette Hecht“ auch ein Buch über fremde Länder und Sitten, das in keine Schublade passt. Und eine Hommage an die O`Shadys dieser Welt.
Die Welt ist zwar eintönig, aber in Ordnung im Provinznest Oer-Erkenschwick, wo sich Siebeneisen, Redakteur bei der Lokalzeitung, einmal in der Woche zum Tipp-Kick in seine Stammkneipe begibt. Bis eines Abends sein irischer Kumpel O´Shady, genannt Schatten, den gemütlichen Fluss der Zeit beschleunigt. Er soll von seiner „Großgroßtante“ 50 Millionen Euro erben, die ihm jedoch nur ausgezahlt werden, wenn er seine sieben O´Shady-Verwandten auftreibt. Die allerdings hat es in die ganze Welt verstreut. Und glücklicherweise ist Siebeneisen der einzig „Reiseerfahrene“ in Oer-Erkenschwick. Da es also um viele Millionen geht und um irische Wurzeln, kann man einem guten Freund kaum die Bitte ausschlagen. Siebeneisen wird erkoren, die sieben O`Shady-Schatten über den Globus hechelnd aufzutreiben. Wohin ihn das führen wird, konnte er sich kaum ausmalen, bis er im australischen Outback landet – mit einem Känguru als Beifahrer.
Stefan Nink malt die Geschichte zu einer abgedrehten Abenteuerreise aus, die vom heimischen Computer tatkräftig von Freund Schatten und einem gewissen Wipperfürth koordiniert wird. Da Nink ein Meister des Storytelling ist, bekommt er das schon hin mit den O´Shadys – beim Fußball mit Pinguinen in der Antarktis, dem Angriff eines Lämmergeiers in Nepal und mit Geisterschatten in New Orleans. Heaven can wait.
Stefan Nink, Donnerstags im Fetten Hecht, Roman, 416 Seiten, Limes, Herbst 2012, 14,99 Euro. (Irland Information)
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