5. Dezember 2012, Polen

Entwicklung von Segelroute für Westpommern

Die Westpommersche Segelroute, die von der Oder über das Stettiner Haff bis zur Ostsee führt, soll den Wassertourismus im Nordwesten Polens ankurbeln. Wesentliche Teile des umfangreichen Investitionsprojekts sind bereits umgesetzt, die Arbeiten sollen im Jahr 2013 zum Abschluss kommen. Insgesamt neun Marinas werden bei dem von der EU geförderten Projekt neu gebaut oder modernisiert.

Bis Ende des Jahres 2012 soll der Bau der Marina in Wapnica bei Międzyzdroje (Misdroy) auf der Ostseeinsel Wolin abgeschlossen werden. Insgesamt 30 Jachten können dort in der kommenden Saison vor Anker gehen. Der kleine Hafen musste vertieft, die Hafeneinfahrt erneuert werden, es entstand außerdem ein neues Hafengebäude. Die Investitionen beliefen sich auf knapp zwei Millionen Euro. Ebenfalls bis Ende des Jahres soll der schwimmende Anleger im Fischereihafen von Darłowo (Rügenwalde) fertiggestellt sein. 67 Anlegeplätze sind dort entstanden.

Zu den größten Einzelprojekten gehörte der Bau einer neuen Marina in Kamień Pomorski (Cammin). Diese wurde bereits im Frühjahr 2012 fertiggestellt und gehört mit insgesamt 240 Liegeplätzen zu den größten Jachthäfen im Nordwesten Polens. Der vorhandene Kai musste erneuert werden, es entstanden eine neue Abwasserentsorgung, zwei Bootshallen sowie ein Mehrzweckgebäude mit Klubräumen, Sanitäranlagen und einem Seglerladen. Insgesamt wurden dort etwa sechs Millionen Euro investiert. Der Jachthafen im Seebad Kołobrzeg (Kolberg) wurde im Mai 2012 eröffnet. Die Anlage wurde modernisiert und erweitert. Sie bietet jetzt Platz für 67 Boote. Für rund drei Millionen Euro wurden die Liegeplätze erneuert, Strom- und Wasseranschlüsse gelegt und ein neues Klubhaus mit Sanitäreinrichtungen erbaut. Im Mai 2012 wurde außerdem die Modernisierung des touristischen Hafens Pogoń im Süden von Szczecin (Stettin) abgeschlossen. Erneuert wurde zudem die Marina des Seglerclubs AZS in Stettin.

Weitgehend fertiggestellt ist bereits der neue Jachthafen der Stadt Wolin auf der gleichnamigen Ferieninsel. 33 Liegeplätze mit Strom und Wasseranschluss werden dort zur Verfügung stehen. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Im kommenden Jahr soll im Rahmen des Projektes außerdem eine neue Marina für 60 Boote mit einem Klub- und Sanitärgebäude im Seebad Dziwnów (Dievenow) entstehen.

Zu den größten Projekten gehört der Neubau einer Marina auf der Insel Wyspa Grodzka (ehemalige Schlächterwiese) in Stettin. Sie wird von der Oder und ihrem Nebenarm Duńczyca (Dunzig) umflossen und befindet sich im Zentrum der Hafenstadt, direkt gegenüber den berühmten Hakenterrassen. Bis Ende 2013 soll der erste Bauabschnitt für umgerechnet etwa 6 Millionen Euro realisiert werden. Unter anderem müssen bestehende Gebäude auf der Insel abgerissen und Bäume gefällt werden. Außerdem wird der Boden stellenweise um rund zwei Meter aufgeschüttet. Im ersten Abschnitt werden 80 Liegeplätze entstehen. Sie sollen bereits zur Verfügung stehen, wenn Anfang August 2013 der Abschluss der legendären Regatta Tall Ship Races in Stettin stattfindet. Längerfristig soll sich die Insel zum neuen maritimen Zentrum der Stadt entwickeln. Neben weiteren Liegeplätzen für Jachten und eine Haltestelle für eine Wasser-Tram ist der Bau von Wohngebäuden, Cafés und Restaurants sowie eines Amphitheaters geplant. Eine Hebebrücke für Fußgänger soll die Verbindung über die Duńczyca zur Insel Łasztownia (Lastadie) herstellen.

Von der Westpommerschen Segelroute erhoffen sich die Verantwortlichen eine weitere Entwicklung des Wassertourismus in der Region. Nach Abschluss der Investitionen stehen Wassersportlern zwischen Gryfino (Greifenhagen) an der Oder, dem Stettiner Haff und der Ostseeküste bei Darłowo insgesamt 28 gut ausgestattete Marinas und Anleger zur Verfügung. Sie eignen sich auch als Zwischenstationen für Freizeitkapitäne, die zum Beispiel auf dem Weg von Berlin nach Skandinavien unterwegs sind. Die neuen Häfen werden bereits von zahlreichen Jachten aus Deutschland angesteuert. So kamen von den rund 1.000 Booten, die in der Saison 2012 in der neuen Marina von Kolberg vor Anker gingen, rund 60 Prozent aus Deutschland. Für den Ausbau der Segelroute stehen fast 25 Millionen Euro zur Verfügung. Etwa 35 Prozent der Mittel werden von der EU beigesteuert.

Allgemeine Auskünfte über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel (FVA Polen)



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