5. Januar 2013, Irland

Geschichten-Schmiede spinnen magisches Garn in Irland

Die Jahrhunderte alte Tradition des Storytelling hat auch im modernen Irland nichts von ihrer Magie eingebüßt. Sie erfährt sogar eine große Renaissance an knisternden Kaminen und auf Festivals mit Meistern der Erzählkunst. Man nennt es „magisches Garn spinnen“ und die Erzähler heißen „Geschichten-Schmiede“, wenn sie das Fantastische aus alten Überlieferungen mit der Gegenwart verknüpfen. Die Nacht mag schwarz und nieselig sein, aber im Pub oder einem Salon versammelt man sich ums offene Feuer und ein Meister des Storytelling hat seinen Auftritt. Dieses Bild ist immer noch ein Stück irische Kultur.

Die Iren sehen sich als geborene Erzähler und Schauspieler mit einem unauslöschlichen Faible für das geschriebene und gesprochene Wort. Und sie setzen es gerne ein, um Neuigkeiten unters Volk zu bringen, auch bei eigens ins Leben gerufenen Storytelling Festivals. Das berühmteste findet jährlich im Oktober und November auf Achill Island in County Mayo statt. Seine zerklüftet in den Atlantik ragende Küste, die hohen verwitterten Berge und einsamen Strände bieten den besten Hintergrund für Mythen und mystische Figuren wie Druiden, Feen und Mädchen mit lodernden Haaren in verzauberten Wäldern. Auch trägt man auf Achill Island einen großen Wettbewerb des Lügenerzählens aus, bei dem die besten Schmeichler und faustdicke Lügner ihr Garn spinnen.

Man muss aber nicht erst auf ein Festival warten, um dem kunstvollen Genre zu begegnen. Im County Wexford werden Storytelling-Sessions in sieben eigens hergerichteten Häusern durchs ganze Jahr angeboten. Und bei Liedern, Rezitationen, Tanz und Flachserei lebt mit den „Stories from the Hearth“, den Geschichten am Herdfeuer, das alte Irland wieder auf.

Die offizielle Homepage der Storyteller von Irland www.storytellersofireland.org gibt auch Informationen zu den Festivalterminen. (Irland Information)



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