„Von Sterntaler, Frau Holle und Dornröschen“: Schloss Mainau präsentiert Grimms Märchen
Die Märchen der Brüder Grimm erfreuen noch heute Kinderherzen und erinnern Eltern und Großeltern an ihre frühe Jugend. 200 Jahre nach dem Erscheinen der gesammelten „Kinder- und Hausmärchen“ gibt die Ausstellung „Von Sterntaler, Frau Holle und Dornröschen“ auf Schloss Mainau noch bis 3. Februar 2013 Einblick in das Leben der Märchensammler, unter anderem mit Portraits und Fotografien der beiden Brüder sowie ihrer Wohnungen und ihrer Märchenwerkstatt.
Ein großer Stammbaum gibt über die familiären Verhältnisse Aufschluss. Ausgewählte Märchen wie „Dornröschen“, „Aschenputtel“ oder „Rapunzel werden in ihrer Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte dargestellt und mit Illustrationen aus Historismus und Jugendstil begleitet. Gegenstände und Szenen aus den Märchen runden die Ausstellung ab. Zum Spielen lädt ein großes Puzzle aus zwölf Würfeln mit sechs verschiedenen Märchenmotiven ein und durch einige dreidimensionale Installationen werden die Grimm’schen Märchen interaktiv anschaulich.
Jacob und Wilhelm Grimm gehören zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen und europäischen Kulturgeschichte und haben mit ihren „Kinder- und Hausmärchen“ Weltruhm erlangt. Übersetzungen sowie Bearbeitungen finden sich in mehr als 170 Sprachen und alle gedruckten Exemplare dürften zusammen inzwischen die Milliardengrenze weit überschritten haben. Auch die Ausstellung auf der Insel Mainau gibt mit mehreren reich bebilderten Exemplaren einen Einblick in die internationale Vielfalt. Bis heute leben die Märchenfiguren der Brüder Grimm in künstlerischen Darstellungen von der illustrierten Buchausgabe über Oper, Film und Fernsehen bis hinein in die neuen Medien weiter.
Die nach zahlreichen mündlichen und schriftlichen Quellen in Kassel, Hessen und Westfalen aufgesammelten und sprachlich auf einen wunderbaren romantischen Erzählton gestimmten Werke werden in diesem Jahr zweihundert Jahre alt. Dies ist der Anlass, das Leben und Wirken der berühmten Märchensammler und Sprachforscher auf der Insel Mainau den Gästen nahezubringen. Jacob Grimm hatte die Gegend um den Bodensee selbst einmal besucht und war von seinem Aufenthalt in dieser märchenhaften Region zwischen Deutschland und der Schweiz sehr angetan.
Jacob und Wilhelm Grimms Lebensweg begann in Hanau, wo sie 1785 bzw. 1786 geboren wurden, setzte sich über Kassel, ihrem hauptsächlichen und längsten Wirkungsort, fort und endete in Berlin, wo sie 1859 bzw. 1863 starben. Die Ausstellung im Barockschloss der Insel Mainau ist vom 23. November 2012 bis 3. Februar 2013 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und gibt einen leicht verständlichen Überblick über das Leben und die wichtigsten Werke der Brüder Grimm, wobei natürlich – dem Jubiläum angemessen – die „Kinder- und Hausmärchen“ ganz im Vordergrund stehen. (Mainau GmbH)
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