11. Februar 2013, Ostbayern

Glasmuseum Frauenau zeigt Retrospektive von Theodor G. Sellner

Der Glaskünstler Theodor G. Sellner, geboren 1947 in Zwiesel im Bayerischen Wald, ist einer der Mitbegründer der Studioglasbewegung. Sein künstlerisches Schaffen begann vor fast 40 Jahren mit Glasobjekten, die er „vor der Lampe“, das heißt über der offenen Flamme, fertigte. In den 1980er Jahren fing er an, diese Technik mit der Arbeit am Hüttenofen zu kombinieren, wofür er 1988 ein Patent erhielt. Seine Werke, die alte und neue Techniken sowie verschiedene Materialien kombinieren und in denen sich seine persönliche Weltsicht spiegelt, sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein Begriff und in vielen öffentlichen Sammlungen vertreten. Seine ersten internationalen Ausstellungen datieren Ende der 1970er Jahre, später hielt er im Ausland auch Vorträge und beteiligte sich an Symposien in aller Welt. Im Laufe seiner Karriere wurde Theodor G. Sellner mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem dem Bayerischen Staatspreis oder dem Glasstraßenpreis.

Noch bis zum 5. Mai 2013 zeigt das Glasmuseum Frauenau eine Retrospektive des Künstlers. Werke aus fast vier Jahrzehnten illustrieren die technische Perfektion Sellners und die Kreativität, mit der er dem Werkstoff Glas immer wieder neue Ausdrücke verleiht. Denn Sellner hat sich nie in eine Schublade stecken lassen, bis heute wechselt er, oft nahezu schlagartig, Themen und Gestaltung. Eine Konstante ist dagegen der Tiefgang, den seine Arbeiten haben, ist der unbequeme Blick, den er auf die tieferen Aspekte des Lebens wie Mythen, Religion, Umwelt und das, was den Menschen an- und umtreibt, richtet. Zur Ausstellung in Frauenau ist ein Katalog im Dietmar Klinger Verlag Passau erschienen.

Neben der Sonderausstellung zu Theodor G. Sellner sind im Glasmuseum u. a. die Hauptwerke eines anderen bedeutenden Glaskünstlers der Region zu sehen: Erwin Eisch war ebenso wie Sellner ein Begründer der internationalen Studiobewegung und zudem Mitinitiator des Glasmuseums Frauenau. 1975 als kommunales Spielzeugmuseum gegründet, das über die alte Glasmachertradition des Grenzortes informierte, entwickelte es sich zu einem internationalen Treffpunkt für Glaskünstler und Kunstpublikum. Nach 25 Jahren drohte das Museum aus allen Nähten zu platzen. Mit Hilfe öffentlicher Fördermittel konnte man das Haus in den Jahren 2002 bis 2004 erweitern. Entstanden ist kein herkömmliches Museum, sondern ein Zentrum für Glas und Tourismus mit Fremdenverkehrsamt, einer Ausstellung des Nationalparks Bayerischer Wald sowie Begegnungs- und Forschungsräumen. Der Besucher wird auf eine faszinierende Rundreise durch die Geschichte des Glases entführt.

Informationen: Glasmuseum Frauenau, Am Museumspark 1, 94258 Frauenau, Tel. 09926/941020, Fax 09926/8184, info@frauenau.de, www.glasmuseum-frauenau.de. (Tourismusverband Ostbayern e.V.)



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