Japan: Beliebteste Reiseziele radiologisch unbedenklich
Zwei Jahre nach der Erdbebenkatastrophe im japanischen Fukushima hat TÜV Rheinland die beliebtesten japanischen Reiseziele unter radiologischen Gesichtspunkten überprüft und als vollkommen unbedenklich eingestuft. Die Messungen der Experten von TÜV Rheinland erfolgten im Auftrag der Solinger Agentur JF Tours, dem größten deutschen Organisator für Japan-Tourismus. Zu den renommierten Agenturkunden gehören unter anderem die Reiseveranstalter Dertour, FTI Touristik, Meier’s Weltreisen, Thomas Cook und Berge & Meer. „Wir haben an mehr als 35 touristischen Zielen in Japan die Konzentration radioaktiver Stoffe sowie die Direktstrahlung analysiert, die möglicherweise aus dem Reaktorunfall von Fukushima resultieren könnte. Außerdem haben wir mit unseren radiologischen Messungen die jeweiligen Reiserouten erfasst. Das Ergebnis: Die für Touristen resultierende Strahlenexposition infolge solcher Kontaminationen ist völlig unbedenklich“, so Dr. Jens-Uwe Schmollack, Strahlenschutzexperte bei TÜV Rheinland und Japankenner. JF Tours hat deshalb von TÜV Rheinland für die bereits kontrollierten Routen das Prüfzeichen „Radiologisch sichere Umwelt“ erhalten.
Nach der Erdbeben- und Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 in der Region Fukushima war der Tourismus in Japan vollständig eingebrochen. Auch zwei Jahre danach sind die Auswirkungen auf den Tourismus deutlich spürbar: 2012 lag die Zahl deutscher und europäischer Touristen nach Angaben der Japan Tourism Marketing in Tokio rund ein Viertel unter den Buchungszahlen aus der Zeit vor der Katastrophe. Teilweise verzeichnen Reiseveranstalter immer noch einen Rückgang um weit über 50 Prozent. Das neue Prüfprogramm von TÜV Rheinland hat deshalb das Ziel, durch freiwillige und unabhängige Messungen für zusätzliche Transparenz und Sicherheit bei Reisenden zu sorgen.
TÜV Rheinland ist seit Jahrzehnten im Bereich Strahlenschutz aktiv. Die Fachleute haben durch eine Vielzahl von Projekten breite Erfahrungen unter anderem auch nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gesammelt. Der unabhängige Prüfdienstleister verfügt über bestens ausgestattete Labors sowie empfindliche mobile Messtechnik und führt Strahlenschutzmessungen nach internationalen Sicherheitsstandards durch. Für das jetzt aufgelegte Prüfprogramm hat TÜV Rheinland die Reiserouten und touristischen Attraktionen umfassend radiologisch gescreent. Die Experten haben dazu an den mehr als 35 Reisezielen und deren Umgebung detailliert die Dosisleistung gemessen sowie Boden- und Pflanzenproben entnommen. Die aus dem Reaktorunfall resultierende Strahlen-exposition erwies sich als vollkommen unbedenklich. Neben diesen aktuell durchgeführten Messungen haben die Fachleute für das Projekt die bereits seit März 2011 erhobenen eigenen Messdaten von TÜV Rheinland in Japan herangezogen sowie zusätzlich die veröffentlichten Daten japanischer Behörden ausgewertet.
Untersuchte Reiseziele sind neben dem Großraum Tokio und Nikko unter anderem der Fuji-Hakone-Nationalpark, Nagoya, der Großraum Kyoto/Osaka, Hiroshima mit der Insel Miyajima sowie beliebte Touristenorte auf der Südinsel Kyushu. Geplant ist, das weitere Ziele im Gebiet der japanischen Alpen noch im Verlauf des Frühjahrs 2013 ebenfalls zertifiziert werden. Das für die geprüften Reiserouten ausgestellte Zertifikat von TÜV Rheinland zur „Radiologisch sicheren Umwelt“ hat eine Gültigkeit von einem Jahr, dann sind aktuelle Überprüfungen vorgesehen.
In Japan ist TÜV Rheinland seit über 30 Jahren tätig und verfügt über verschiedene Laborzentren, in denen über 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind. In Yokohama befindet sich das Headquarter von TÜV Rheinland für den asiatisch-pazifischen Raum. Unmittelbar nach der Katastrophe in Japan hatten Fachleute von TÜV Rheinland bereits einen breiten Informationsservice zur Strahlenbelastung für die deutsche Gemeinschaft in Japan sowie für Unternehmen aufgesetzt. Im Herbst 2011 haben die Fachleute des Prüfdienstleisters zudem in Minamisoma in der Nähe des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi kostenfrei den Erfolg von Maßnahmen zur Dekontamination kontrolliert. Dazu haben sie umfassende Messungen in Kindergärten und Schulen durchgeführt. Das Untersuchungsteam wurde wie jetzt auch durch Strahlenschutzexperten von TÜV Rheinland aus Deutschland und aus Japan gebildet.
JF Tours wurde 1998 in Solingen von Johannes Frangenberg gegründet. Von Beginn an spezialisierte sich das Unternehmen auf das Reiseziel Japan. JF Tours ist heute der führende Spezialist in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Gruppenreisen nach Japan und Südkorea. Für 2013 bietet JF Tours wieder zwölf unterschiedliche Rundreisen nach Japan, Südkorea und Taiwan an. Discounter wie Aldi und Lidl führen ebenfalls Japanreisen von JF Tours. Darüber hinaus bieten Tageszeitungen und Magazine Leserreisen von JF Tours an, so etwa der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2013 stehen bereits wieder mehr als 80 Abreisetermine zur Auswahl. Vor der Erdbeben-katastrophe wurden zuletzt rund 250 Termine im Jahr angeboten. Das Reiseleiterteam von JF Tours besteht aus qualifizierten Japanologen und Japan-Experten. Die japanische Repräsentanz in Tokyo wird von einem japanischen Mitarbeiter geführt. Weitere Informationen unter www.jftours.de im Internet. (TÜV Rheinland)
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