ACE-Test: chemische Politurmittel für Autolacke
Neuen Glanz und Schutz für matten und verwitterten Autolack – das versprechen chemische Politurmittel. Ob und inwieweit diese Zusage tatsächlich erfüllt wird, wollte jetzt der ACE Auto Club Europa wissen. Der Club testete gemeinsam mit der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung acht handelsübliche Produkte für Endverbraucher. Testsieger im insgesamt sechs Prüfkriterien umfassenden Vergleich wurde A1 Speed Polish von Dr. Wack gefolgt von den ebenfalls mit dem Prädikat „empfehlenswert“ versehenen Produkten AutoPolitur von Sonax, Liqui Molys Glanz-Politur, der Lackpolitur von Caramba und der Ultra Hochglanz Politur von Armor All. Als lediglich „bedingt empfehlenswert“ erwiesen sich das nur saisonweise im Handel befindliche W5 carcare Auto-Politur von Lidl sowie Sonax Xtreme Polish & Wax 3 Hybrid NPT und Nigrin Performance Brillant-Politur Turbo. Umgerechnet auf den Literpreis müssen Konsumenten für die Polituren zwischen 5,31 Euro (Lidl) und 37,98 Euro (Dr. Wack) bezahlen.
Für die Politur-Qualitätsprüfung musste ein betagter VW Golf 2 herhalten, dessen rote Standardlackierung wirklich schon ziemlich abgestumpft und verwittert war. Von den ACE-Testern bewertet wurden Anwendungsmethoden wie Auftrag und Handhabung der Polierprodukte sowie deren möglichst kräfteschonende „Auspolierbarkeit“. Im Kapitel Wirkung der Poliermittel ging es um den sogenannten Tiefenglanz, das heißt, wie intensiv die behandelten Lackpartien am Ende Spiegelungen wiedergeben. Die Politurmittel sollen zügig zu verarbeiten sein. Der dabei erwünschte Effekt: Gute Farbauffrischung und Gleichmäßigkeit der Flächen ohne Rückstände in Form von Schlieren und Wolken. In diesem Testkapitel konnten hochwertige Qualitätsprodukte im Vergleich wichtige Punkte sammeln.
Um die Verbesserung von Glanzgrad und Glanzschleier durch die Wachspolituren nach objektiven Maßstäben bewerten zu können, verwendeten die Prüfer von ACE und GTÜ ein spezielles optisches Gerät.
Die den Lack schützende Wirkung der Polituren zeigte sich laut ACE daran, wie gut aufgesprühtes Wasser von den behandelten Flächen wieder abfließt. Dies gilt auch als Hinweis, ob und wie wirksam der Lack nach der Prozedur besser vor Umwelteinflüssen geschützt ist.
Fazit der Lack-Experten
Das teuerste Produkt im Vergleichstest, das A1 Speed Polish, ist auch das effizienteste. Dennoch gibt der ACE zu bedenken: Polieren von Hand ist immer nur die zweitbeste Lösung. Und die Erfahrung sagt: Je häufiger das frisch polierte Auto anschließend durch die Waschstraße geschickt wird, desto schneller verblasst der Glanz auf dem aufwendig behandelten Autolack. Wer die Arbeit den Lackspezialisten einer Autowerkstatt überlässt, der muss mit 150 Euro (plus x) zwar im Vergleich mit dem Preis für eine Flasche Autopolitur deutlich mehr zahlen, er erzielt aber mit maschineller Unterstützung auch weitaus brillantere und nachhaltigere Erfolge. (ACE)
» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen