17. März 2013, Irland

Gefängnistour durch Belfasts berühmt-berüchtigtes Crumlin Road Gaol

Belfast als neue kosmopolitische Stadt steht zu ihrer Geschichte. Eine geführte Tour im viktorianischen Gefängnis Crumlin Road Gaol lehrt Besucher das Schaudern. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude des Belfast Gaol wird als Teil des sozialen Stoffes verstanden, aus dem die Stadt am River Lagan entstanden ist. 150 Jahre ihrer Geschichte sind mit dem berüchtigten Gefängnis verbunden, in dem noch 1961 der letzte Mann erhängt wurde. Im Verlauf seines Bestehens seit viktorianischer Zeit wurden hier insgesamt siebzehn Todesurteile vollstreckt. Die spartanischen Zellen, die ursprünglich für Einzelhaft vorgesehen waren, teilten sich bis in die 1970er Jahre oft bis zu vier Insassen. Darunter waren Frauen, Kinder und harmlose Kleinkriminelle.

Die Anmutung des beinharten Gefängnisalltags wird auf der neuen geführten Tour durch das historische Gebäude mit den Zellen, den Büros der Gefängniswächter, dem Wachhof und dem berüchtigten C-Flügel bis hin zum original Galgenstrick in der Hinrichtungszelle beleuchtet und sorgsam ans Publikum gebracht. Nicht wenigen laufen dabei kalte Schauder über den Rücken. Das Gefängnis-Museum ist eine weltweit einmalige Mischung aus viktorianischem Architekturdenkmal, Gruselkabinett und Gedenkstätte ist.

Wenn es zum Thema der Troubles kommt, wird die Geschichte offenherzig aufgerollt. In dieser Zeit war das „Crum“, wie es kurz genannt wird, sehr oft der Schauplatz für Ausbrüche, Bombardements und schwere Proteste. Damit es aber nicht bei zu schwerem Stoff bleibt, wird die Betrachtung des verruchten Baus auch mit typisch irischen Gespenstergeschichten gewürzt. Und es wird eine Tour mit dem Titel „Paranormal Activities“ in jene Bereiche des Crum angeboten, wo es angeblich am stärksten spukt. Nichts für Zartbesaitete! www.crumlinroadgaol.com. (Irland Information)



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