1. Juli 2013, ADAC

Erneute Einführung der „Endrohrmessung“ würde teuer werden für Autofahrer

Am 2. Juli stimmt das EU-Parlament über neue Abzockpläne für die deutschen Autofahrer ab. Bei der Abgasuntersuchung, die alle zwei Jahre fällig wird, soll die völlig veraltete „Endrohrmessung“ wieder eingeführt werden. Wird dem Vorschlag zugestimmt, bedeutet dies für deutsche Autofahrer Zusatzkosten in Höhe von 207 Millionen Euro. Der ADAC verurteilt diese Pläne und fordert die Parlamentarier auf dagegen zu stimmen.

In Deutschland wird die Abgasuntersuchung bei Fahrzeugen ab Euro 4 seit dem 1.April 2006 durch das Auslesen der Motor-Daten durchgeführt. Das sogenannte OBD-System überwacht das Abgasverhalten im laufenden Betrieb permanent. Tritt ein Fehler auf, leuchtet die Motorwarnleuchte auf. Laut einer aktuellen ADAC Umfrage unter knapp 3 000 Mitgliedern fahren 81 Prozent der Befragten nach Aufleuchten der Warnlampe in die Werkstatt und lassen Probleme, die sich negativ auf das Emmissions-Verhalten auswirken könnten beheben. Wenn der Gesetzgeber tatsächlich die Zuverlässigkeit des OBD-Systems anzweifelt, müsste dieses im Rahmen des Typgenehmigungsverfahrens geprüft werden. Warum die EU jetzt ohne diese Prüfung die völlig veraltete „Endrohrmessung“ wieder einführen will, ist mit sachlichen Argumenten nicht zu erklären.

Zusätzlich soll auch die Messung der Stickoxidemissionen (NOx) eingeführt werden. Problem: NOx-Emissionen entstehen nur bei hohen Motorlasten. Möchte man realistische Ergebnisse müsste jede einzelne Prüfstelle in Deutschland einen sechsstelligen Betrag für einen Last-Rollenprüfstand und Abgasanalysatoren investieren. Die Kosten-Nutzen-Relation ist hier laut ADAC mehr als unverhältnismäßig, weil auch diese Werte vom OBD-System laufend während aller Fahrsituationen – also auch bei hoher Motorlast – überwacht werden. (ADAC)



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