Großes Marktpotenzial bei Reisen für Schwule und Lesben

LGBT-Tourismus (Lesbian-Gay-Bisexual-Transgender) wird immer wichtiger. Laut einer Umfrage von Global Comunication Experts und Pangaeanetwork haben 87 Prozent der deutschen Reiseveranstalter und Reisemittler schwule Kunden. Damit liegt Deutschland im Vergleich mit Großbritannien (75 %), Spanien (73 %), Italien (68%) und Frankreich (51 %) an erster Stelle.

Mit durchschnittlichen Reiseausgaben zwischen 1.500 und 2.500 Euro pro Person sind Gay-Kunden eine äußerst interessante Zielgruppe. In Deutschland tragen sie schon bei elf Prozent der Befragten zu mehr als 20 Prozent des Umsatzes bei. Die Bundesrepublik nimmt auch hierbei die Spitzenposition ein. Besonders häufig gebucht wird die Kombination Flug und Hotel. Bevorzugte Reiseziele der LGBT-Urlauber sind Mykonos, Gran Canaria, Ibiza, Spanien und Thailand. Zu den angesagten Städten zählen New York, Barcelona und Berlin.

Für Briten (65 %), Deutsche (60 %) und Italiener (55 %) ist ein pulsierendes Nachtleben ein entscheidender Faktor bei der Wahl ihres Urlaubsziels. Deutsche LGBT-Kunden interessieren sich außerdem für Spa- und Wellness-Angebote, Briten buchen besonders gerne Strandurlaub und Spanier sind Vorreiter in Sachen Kultur.

Bei der Unterkunft legen 43 Prozent der europäischen Gay-Kunden Wert auf ein schwulenfreundliches Hotel. Während das für Briten (54 %) besonders wichtig ist, spielt es für Deutsche nicht so eine große Rolle. Nur 36 Prozent – und damit die wenigsten im internationalen Vergleich – bevorzugen ein „gay-friendly“ Hotel. Allerdings wünschen sich neun Prozent der deutschen LGBT-Urlauber eine „gay-only“ Unterkunft. Das sind mehr als in Spanien, Frankreich (je 5 %) Großbritannien und Italien (je 4 %).

Angebote von auf Gay Reisen spezialisierten Veranstaltern werden von Spaniern (62 %) und Franzosen (55 %) besonders häufig nachgefragt. In Deutschland interessieren sich nur 33 Prozent der Zielgruppe dafür. Produkte dieser Spezialisten werden jedoch besonders gerne in deutschen Reisebüros verkauft (60 %), während sie in Frankreich nur von zehn Prozent der Reiseverkäufer angeboten werden.

Fast alle Befragten gehen davon aus, dass Gay Reisen Wachstumspotenzial haben. 98 Prozent sind überzeugt, der Markt werde weiter wachsen. 87 Prozent wollen daher ihr Wissen über schwulenfreundliche Produkte erweitern. Bei der im Herbst 2013 durchgeführten Studie wurden 373 Reiseexperten – 60 Prozent Reiseverkäufer und Reiseveranstalter – aus fünf Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) interviewt. (GCE/PANGAEA)



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