Pilotenstreik: Lufthansa streicht 3.800 Flüge
Aufgrund des von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) angekündigten Streiks bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings werden am Mittwoch, Donnerstag und Freitag gut 3.800 Flüge gestrichen. Während des dreitägigen Ausstands der Cockpit-Besatzungen können nur knapp 500 Lufthansa und Germanwings Kurz- und Langstreckenflüge verkehren. Die Übersicht der gestrichenen Flüge ist heute Mittag auf www.LH.com veröffentlicht worden. Informationen für Passagiere von Germanwings stehen auf www.germanwings.com zur Verfügung.
Von den massiven Flugausfällen werden insgesamt 425.000 Passagiere betroffen sein. Lufthansa versendet Informationen über Flugänderungen per SMS und E-Mail an alle Passagiere, die ihre Kontaktdaten in der Buchung oder in ihrem Miles & More-Profil hinterlegt haben. Die meisten der verbleibenden innerdeutschen und europäischen Flüge werden an den Streiktagen von den Tochtergesellschaften Eurowings, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti geflogen, deren Piloten sich nicht am Ausstand beteiligen.
Neben den Passagierfluggesellschaften wird auch Lufthansa Cargo von dem Streik betroffen sein. Für die drei Streiktage wurden bereits 23 der 31 geplanten Frachtflüge aus Frankfurt annulliert.
Die Piloten der Konzerntöchter Swiss International Air Lines, Austrian Airlines, Eurowings Lufthansa CityLine und Air Dolomiti sowie die Piloten von Brussels Airlines werden sich nicht am Ausstand beteiligen. Überall dort, wo es möglich ist, werden diese Gesellschaften auf den Strecken von und nach Deutschland größere Flugzeuge einsetzen, um möglichst viele umgebuchte Lufthansa Fluggäste an ihre Ziele bringen zu können.
Darüber hinaus bucht Lufthansa betroffene Fluggäste auch auf andere Fluggesellschaften um und bietet in Kooperation mit der Deutschen Bahn bei innerdeutschen Flügen die Nutzung von Flugtickets als Bahnfahrkarten an. Flugscheine können dazu am Check-in Automaten oder im Internet gegen eine Bahnfahrkarte umgetauscht werden. Informationen zur Umwandlung von Germanwings Flugtickets in Bahntickets wurden auf www.germanwings.com/aktuell veröffentlicht.
Für weitere Fragen steht Kunden von Lufthansa in Deutschland zusätzlich die kostenfreie Service-Telefonnummer 0800 850 60 70 zur Verfügung. Kostenlose Rufnummern für andere Länder finden Fluggäste unter http://www.lufthansa.com/de/de/Fluginformationen. Germanwings Kunden können sich an die Germanwings Hotline 01806 320320 wenden. Bereits seit vergangenem Freitag können Fluggäste Tickets für den Zeitraum vom 2. bis 4. April 2014 kostenfrei umbuchen oder stornieren.
„Ich bedaure zutiefst, dass die Vereinigung Cockpit nicht bereit ist, ohne Arbeitskampf und auf dem Verhandlungswege mit uns zu einer Lösung zu kommen. Wir haben sowohl für eine verbesserte Vergütung als auch für eine künftige Regelung zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Flugdienst gute Angebote gemacht“, sagt Dr. Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG. „Dass die Gewerkschaft VC auf dieser Basis gleich zu einem dreitägigen Streik aufruft, ist schwer nachvollziehbar – sowohl für unsere Kunden als auch für die mehr als hunderttausend Kolleginnen und Kollegen der anderen Berufsgruppen der Lufthansa Group. Wir werden unser Bestes geben, um unsere Kunden im Streikzeitraum bestmöglich zu betreuen. Ich danke schon jetzt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in den nächsten Tagen weit über das übliche Maß hinaus für unsere Kunden und für das Unternehmen einsetzen werden“, so Volkens weiter.
Lufthansa bereitet eine Vielzahl von Maßnahmen vor, um die Auswirkungen des Streiks auf ihre Kunden so weit wie möglich zu vermindern. So werden sich etwa in Frankfurt und München zusätzliche Mitarbeiter im Terminal um die Fluggäste kümmern. Wartende Passagiere werden dort so gut wie nur irgendwie möglich versorgt. In Lufthansa Service Centern wurden die Kapazitäten deutlich erhöht. Fluggäste werden gebeten, sich rechtzeitig vor Reiseantritt auf https://www.lufthansa.com/de/de/Meine-Buchungen über den Status ihres Fluges zu informieren.
Insgesamt würde durch einen dreitägigen Streik der Piloten alleine bei der Lufthansa Passage ein Ergebnisschaden in zweistelliger Millionenhöhe entstehen. Bereits durch die Ankündigung ist ein großer Schaden entstanden, weil Passagiere bereits umgebucht haben und Logistikkunden auf andere Frachtairlines umdisponiert wurden, um den Transport ihrer Waren zu sichern. (LH)
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