9. April 2014, Deutsche Bahn

Weniger Vandalismus bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn AG hat heute in Berlin ihren Sicherheitsbericht für das Jahr 2013 vorgestellt. Das erfreuliche Ergebnis: Die Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen in Deutschland ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und statistisch deutlich besser als im sonstigen öffentlichen Raum. Das Unternehmen verzeichnet starke Rückgänge insbesondere bei den Delikten Vandalismus und Buntmetalldiebstahl. „Auch wenn wir Erfolge verzeichnen, ist jede Straftat bei der Bahn eine zu viel“, sagte Gerd Becht, für die Konzernsicherheit zuständiger Konzernvorstand.

Die Bundespolizei hat im Jahr 2013 in Zügen und auf Bahnhöfen etwa 14.600 Körperverletzungsdelikte registriert. „Die Entwicklung dieser Taten verläuft nahezu gleichbleibend und mit 40 Taten bei 7,4 Millionen Reisenden am Tag auf einem niedrigen Niveau“, sagte DB-Sicherheitschef Gerd Neubeck. Zum Vergleich: Berlin zählt nur halb so viele Einwohner wie die Bahn täglich Kunden befördert, registriert jedoch dreimal mehr Körperverletzungsdelikte (rund 42.000). Neubeck lobt insbesondere die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. „Unsere gemeinsame Ordnungspartnerschaft ist ein Erfolgsmodell.“ Der größte Teil der Zwischenfälle wird an Wochenenden gezählt, wenn Jugendliche stark alkoholisiert an Bahnhöfen oder in Zügen unterwegs sind, aber auch im Umfeld von Massenveranstaltungen wie Fußballspielen, Volksfesten und Demonstrationen. Die Zahl der Körperverletzungen bezieht sich auf den gesamten Bahnverkehr in Deutschland, also auch auf den Regionalverkehr, der nicht von der DB gefahren wird.

Bei der Bekämpfung der Buntmetalldiebstähle verzeichnet der Konzern weitere Erfolge: Die Metallkriminalität ist im vergangenen Jahr nochmals stark zurückgegangen (rund 1.750 Taten, – 40 Prozent, 2012: rund 2.850). 2013 waren 10.000 Züge (- 7.000) mit insgesamt rund 135.000 Verspätungsminuten (- 40 Prozent) betroffen. Der materielle Schaden blieb jedoch nahezu unverändert und liegt bei 17,8 Millionen Euro. 340 Täter wurden festgenommen.

Auch wenn die DB weiterhin täglich mit Vandalismus wie zerstörten Aufzügen oder beschädigten Sitzen konfrontiert ist, führen insbesondere die verstärkte Präsenz der Sicherheitskräfte und verbesserte Sicherheitskonzepte zu Erfolgen. So verzeichnet die Deutsche Bahn für das vergangene Jahr mit etwa 11.800 Fällen von Vandalismus einen starken Rückgang (- 30 Prozent, 2012: 16.200). Schaden: rund 30 Millionen Euro (- 10 Prozent).

Was für Jugendliche häufig nur der Kick ist, etwas Verbotenes zu tun, ist für die Deutsche Bahn und die Gerichte kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat: Sachbeschädigung durch Graffiti. Mit 15.500 Taten im vergangenen Jahr verläuft die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr erfreulich (2012: 16.100 Taten, – 4 Prozent). Der Schaden beläuft sich auf etwa 6,6 Millionen Euro (- 1 Million). Auch diese Entwicklung ist vor allem auf eine enge Zusammenarbeit der DB-eigenen Sicherheitskräfte mit der Bundespolizei zurückzuführen. Allein im vergangen Jahr wurden nach Aussage der Bundespolizei fast 1.000 Täter gefasst.

Bei Fahrausweisautomatenaufbrüchen verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg um 20 Prozent auf etwa 560 Fälle. Fahndungserfolge der Bundespolizei haben hier zu ersten Festnahmen, hohen Haftstrafen und einem derzeit rückläufigen Trend geführt. Die DB setzt auf verkürzte Entleerungszyklen, eine verbesserte technische Ausstattung und den Einsatz von Geldkassetten, die mit Farbpatronen ausgestattet sind.

Weiter hat die Bahn im vergangenen Jahr 6.100 Hausfriedensbrüche festgestellt (2012: 3.500, + 70 Prozent). „Wir greifen deutlich härter durch. Das ist Teil unserer neuen Sicherheitsstrategie“, so DB-Sicherheitschef Gerd Neubeck.

Die Körperverletzungen gegen Mitarbeiter der Deutschen Bahn sind im vergangenen Jahr von 1.000 Übergriffen um etwa 20 Prozent auf 1.200 Delikte angestiegen. Davon betroffen sind zu zwei Dritteln Sicherheitskräfte. „Unsere Kollegen sind kein Freiwild“, sagte Konzernvorstand Gerd Becht. „Diese Entwicklung ist absolut inakzeptabel. Das meiste passiert dann, wenn unsere Mitarbeiter das Hausrecht durchsetzen. Aber auch im Zusammenhang mit Fahrscheinkontrollen bei scheinbar ganz normalen Reisenden“, so Becht weiter. (DB)



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