4. Mai 2014, Südtirol

Museion Bozen präsentiert Werke von Bove und Scarpa

Vom 30. Oktober 2014 bis 1. März 2015 zeigt das Museion eine eigenwillige Werkschau; sie vereint Werke der US-amerikanischen Künstlerin Carol Bove (Genf, 1971) mit Ausstellungselementen und Skulpturen des italienischen Architekten und Designers Carlo Scarpa (Venedig, 1906-1978). Was verbindet die Arbeiten von Bove und Scarpa? Zum einen die sorgfältig ausgewählten Materialien und die Gestaltung von Parcours und Erzählsträngen, zum anderen die Liebe für das Wechselspiel zwischen einzelnen Objekten und ihrer räumlichen Positionierung bzw. deren plastischer Erscheinungsform. Noch nie wurden ihre Arbeiten gemeinsam gezeigt. Die Ausstellung „Carol Bove / Carlo Scarpa“ wird vom Henry Moore Institute in Leeds (GB) kuratiert. Die Umsetzung wurde durch die Zusammenarbeit zwischen Museion Bozen und dem Museum Dhondt-Dhaenens (Deurle, B) möglich. Eröffnet wird die Ausstellung am 30. Oktober 2014 um 19 Uhr.

Bozen hat eine besondere Beziehung zum venezianischen Stararchitekten Carlo Scarpa. 1967-1969 ist „seine“ Casa Tabarelli vor den Toren von Bozen in Girlan entstanden: fünf parallele Mauern, die wie Rebreihen in einem Weinberg oder einem Apfelhain stehen und das Tragwerk bilden, das von den großen seitlichen Glaswänden geschlossen ist: eine Hommage an die Geschichte des Designs des 20. Jahrhunderts, von den ehemaligen Eigentümern Gianni e Laura Tabarelli nach Bozen gebracht.

Carlo Scarpa wurde stark von Frank Lloyd Wright beeinflusst und gehört zu den wichtigsten Vertretern der „organischen“ Architektur in Italien, denn er setzte vor allem durch das Zusammenspiel von Neuem und Altem seinen eigenen Akzent und damit Maßstäbe, die auch in Deutschland von Bedeutung wurden. Sein Studium schoss er an der Kunstakademie Venedig ab, später war er dort als Professor tätig. Während des Faschismus isolierte er sich in den Werkstätten der Insel Murano vor Venedig, wo er vorwiegend die Glaskunst kennenlernte und Gefallen an Objektdesign fand. Erst ab 1950 begann er mit der Verwirklichung größerer Bauaufgaben und ließ sich dabei verstärkt von der Natur inspirieren. 1966 nahm er an der Ausstellung „Museumsarchitektur“ des Museum of Modern Art in New York teil und blieb länger in Amerika, bevor er 1972 Direktor der Architekturfakultät in Venedig wurde. www.museion.it. (Verkehrsamt Bozen)



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