16. Oktober 2014, Hamburg

Internationalisierungsstudie für den Tourismus in Hamburg

Im Auftrag der Hamburg Tourismus GmbH wurde die Service- und Infrastrukturqualität in Hamburg für ausländische Gäste analysiert. Mehr als 15.000 Einzelergebnisse aus quantitativen und qualitativen Befragungen wurden ausgewertet. Die Handelskammer Hamburg hat die Ergebnisse um eine Befragung von Gästen aus den Wachstumsmärkten China, Russland und Vereinigte Arabische Emirate am Hamburg Airport ergänzt. Ziel ist es, die Tourismusakteure und die Infrastruktur noch besser auf die Bedürfnisse der ausländischen Gäste auszurichten.

Wirtschaftssenator Frank Horch betont die positive Entwicklung der Tourismuswirtschaft: „Der von der Hamburger Tourismuswirtschaft eingeschlagene Weg ist sehr erfolgreich. Allein seit 2005 hat sich die Zahl der Übernachtungen aus dem Ausland auf 2,6 Millionen verdoppelt. Mit dieser Dynamik zählt Hamburg zu den Top-Metropolen in Europa.“ Dennoch: Viele Metropolen haben höhere Anteilswerte und höhere Volumina vorzuweisen. Gleichzeitig wird der Wettbewerb um Gäste aus Deutschland immer härter. „Ausländische Quellmärkte bieten für Hamburg, aber auch für den Tourismus in Norddeutschland insgesamt noch große Potenziale, die es zu heben gilt“, so Horch weiter. „Unsere Gäste aus den USA, den VAE, China und Russland fühlen sich wohl an der Elbe und nahezu jeder befragte Gast würde Hamburg als Reiseziel weiterempfehlen“, sagt Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer. „Gleichzeitig darf behauptet werden, dass Städte wie Lübeck oder Schwerin die Anziehungskraft Hamburgs befördern“. Hamburg ist gemäß den Antworten auf unsere Fragen eine multikulturelle, internationale Metropole, die gleichzeitig „gemütlich“, grün und gastfreundlich wirkt! Für die Profilierung Hamburgs ist dies sicherlich gut zu wissen, denn die Benennung einer einzigartigen touristischen Attraktion fällt den Befragten schwer.“

Die nun vorliegenden Ergebnisse einer umfangreichen Studie zur Internationalität der Service- und Infrastrukturqualität im Tourismus bestätigen die gute Arbeit der Akteure in Hamburg, zeigen aber auch deutliche Handlungsfelder auf. „Wir haben ehrgeizige Ziele: Wir wollen Hamburg optimal auf die Bedürfnisse von ausländischen Gästen ausrichten. Nur wenn uns dies gelingt, werden wir das Wachstum fortschreiben können. Wenn wir die bestehenden Projekte der HHT und die aus der Studie abgeleiteten Maßnahmen gemeinsam mit den Akteuren umsetzen, dann können wir die Übernachtungen aus dem Ausland bis 2020 verdoppeln“, sagt Dietrich von Albedyll, Geschäftsführer der Hamburg Tourismus GmbH.

Neben den zahlreichen bestehenden Initiativen der HHT zur Internationalisierung wurden nun weitere Aspekte aufgegriffen und in die Umsetzung gebracht: „In Kooperation mit der Hamburger Tourismuswirtschaft und der Reiseindustrie werden wir in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in die internationale Positionierung und die Kundenkommunikation investieren“ so Albedyll. Für das kommende Jahr konnte die HHT den Social Travel Summit akquirieren. 160 internationale Blogger und Reiseexperten werden im April in Hamburg zu Gast sein. Ebenfalls in 2015 startet ein neues EU-Projekt mit Kopenhagen zur Vorbereitung der Fehmarnbeltquerung. In den Arabischen Golfstaaten und Russland bestehen große Potenziale, Hamburg als attraktives Reiseziel im Gesundheitstourismus zu positionieren. In diesem Feld engagiert sich die HHT mit Mitteln aus der Kultur- und Tourismustaxe. In den für internationale Gäste so wichtigen Bereich Internet und Social Media wurden mit dem neuen digitalen Reiseführer, dem Relaunch von http://www.hamburg-travel.com/www.hamburg-travel.com und der Veranstaltungsdatenbank hochwertige Informationsmedien in englischer Sprache entwickelt.

Initiator der Internationalisierungsstudie ist die Hamburg Tourismus GmbH. Die Handelskammer Hamburg hat die Studie durch eine marktspezifische Erhebung ergänzt. „In der Regel liegt der Fokus von Destinationen beim Incoming-Tourismus auf dem eigentlichen Auslandsmarketing und der Produktentwicklung. Die Frage, ob die Akteure wie auch die private und öffentliche Infrastruktur eigentlich fit für die Gäste aus der ganzen Welt sind, wird noch viel zu selten gestellt“, erläutert Karsten Heinsohn verantwortlicher Projektleiter von dwif Consulting.

Mit den quantitativen und qualitativen Befragungen wurde die Innensicht der Akteure vor Ort und die Außensicht der Gäste sowie Kooperationspartner berücksichtigt und abgeglichen. U.a. wurden 9.000 Onlinebefragungen von ausländischer Gäste aus USA, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Spanien, Dänemark, Schweden, Russland, China vorgenommen. Ausländische Online-Bewertungsportale wurden ausgewertet, Mysterty Tests und 50 Website-Checks Hamburger Institutionen und Unternehmen durchgeführt. Es wurden Experteninterviews geführt und das Informationsangebot mit Städten wie Barcelona, Kopenhagen oder Wien abgeglichen. Am Ende wurden 15.000 Einzelergebnisse ausgewertet und zu sechs Handlungsfeldern und 21 Maßnahmen zusammengefasst. Zur Umsetzung der aus der Studie definierten Maßnahmen ist die Einbindung der Leistungsträger, des Einzelhandels und der Kultur- und Freizeiteinrichtungen unerlässlich.

Auch der Tourismusverband Hamburg unterstützt die Internationalisierungsoffensive: „Alle im Tourismus engagierten Institutionen müssen intensiv zusammenarbeiten, um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Voraussetzung für nachhaltige Erfolge ist, dass genügend qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Dies ist für das touristische Gewerbe zur Zeit die größte Herausforderung“, so Wolfgang Raike, stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverband Hamburg e.V.. (Hamburg Tourismus)



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