DRV-Präsident kritisiert Streiks im Bahn- und Flugverkehr
„Das ist eine unglaubliche Zumutung für Urlauber und Geschäftsreisende – eine ganze Nation wird dabei in Geiselhaft genommen. Das ist so nicht länger hinnehmbar“, mahnt Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV), die Tarifpartner im Bahn- und Flugverkehr zur Besonnenheit. „Für alle, die am vergangenen Wochenende in den wohlverdienten Urlaub starten wollten, hat der Lokführerstreik erhebliche Auswirkungen mit sich gebracht. Viele unserer Kunden nutzen die Bahn, um zum Flughafen zu fahren oder Reiseziele an den norddeutschen Küsten sowie in den Bergregionen im Süden Deutschlands zu besuchen. Unter den gegebenen Umständen war dies erheblich erschwert. Das nun direkt im Anschluss erneut wieder im Flugverkehr gestreikt wird, ist nicht mehr hinnehmbar.“
Neben dem Ärger für die Reisenden geht es auch um handfeste wirtschaftliche Auswirkungen: Geschäftsreisen können nicht stattfinden und somit mögliche Geschäftsabschlüsse nicht getätigt werden. Auch Geschäftsreisende und Urlauber aus dem Ausland, die eine Reise nach Deutschland geplant haben, sind nun betroffen. Für die vielen Reisebüros und vor allem die auf Geschäftsreisen spezialisierten Agenturen bedeutet ein solcher Ausstand zudem erhebliche Mehrarbeit, da sie sich um Umbuchungen oder Stornierungen für Reisende kümmern müssen – dies führt zu enormen Mehrkosten für die Agenturen, die ihnen keiner erstattet.
„Ein Großteil der Bevölkerung wird für Partikularinteressen in Geiselhaft genommen und damit das Streikrecht in Misskredit gezogen. Die derzeitige Situation mit massiven Spartengewerkschaften ist nicht länger hinnehmbar. Ich appelliere daher an die Tarifpartner, ihre Auseinandersetzungen nicht auf dem Rücken der Kunden und hunderttausender Unbeteiligter auszutragen, sondern an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht!“, so der Verbandspräsident. (DRV)
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