Gedenkstätte zum Weihnachts-Waffenstillstand 1914
2015 wird im Nord-Pas de Calais eine weltweit einzigartige Gedenkstätte für den Ersten Weltkrieg eingeweiht.
Historischer Hintergrund
Fest des Friedens, so wird Weihnachten genannt. Ein Ideal, das ausgerechnet in einem der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte Wirklichkeit wurde – 1914, in den Schützengräben der Westfront. Auf einmal beginnen Soldaten auf beiden Seiten, gemeinsam Weihnachtslieder zu singen, teilen ihr weniges Essen, erzählen sich von ihren Familien, spielen gemeinsam Fußball. Innerhalb weniger Stunden breitet sich der Weihnachts-Waffenstillstand zwischen den Fronten aus. Der Antikriegsfilm „Merry Christmas“ verarbeitet den Weihnachtsfrieden – unter anderem mit Daniel Brühl und Diane Krüger. Gedreht wurde 2005 im Nord-Pas de Calais zwischen Arras und Lens.
Weltweit einzigartige Gedenkstätte
Der Regisseur Christian Carion ist seit Sichtung der historischen Unterlagen für sein Drehbuch von der Verbrüderung so gepackt, dass er nicht nur den Verein „Noel 14“ gründet, sondern jetzt federführend an der Errichtung einer Gedenkstätte in Neuville-Saint Vaast ist. Besonders beeindruckt hat ihn der Erlebnisbericht des französischen Soldaten Louis Barthas, der 1914 diesen unvorstellbaren Satz schrieb: „Wer weiß?! Vielleicht wird eines Tages auf diesem Stück Land von Artois, ein Denkmal errichtet, zum Andenken an das, was wir heute hier vollbracht haben…“ Es wird weltweit die einzige Gedenkstätte sein, die einer friedlichen Handlung auf einem Schlachtfeld gedenkt. Bauträger ist die kreisfreie Stadt Arras. Auf einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück, angrenzend an einen der größten Soldatenfriedhöfe Frankreichs, soll der Gedenkstein in Neuville-Saint Vaast mit Hilfe von deutschen, französischen und britischen Sponsoren an Weihnachten 2015 eingeweiht werden. Der Finanzierungsbedarf wird auf etwa 700.000 Euro geschätzt. 60 Prozent der Gelder werden von der kreisfreien Stadt Arras aufgebracht, der Rest soll durch private Finanzierung gedeckt werden.
Fußball als Förderer
Der Fußball spielt beim Thema Verbrüderung eine große Rolle: Die Soldaten spielten zwischen den Fronten zusammen Fußball, ein karitatives Fußballspiel mit internationalen Stars sicherte 2005 den finanziellen Grundstein für die Initiative „Noel 14“ und bis heute wird kaum ein anderer Sport so sehr mit Freundschaft und Teamgeist in Verbindung gebracht. (TV Nord-Pas de Calais)
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