Mehr Europäer als je zuvor haben 2014 eine Kreuzfahrt gemacht
Mehr Europäer als je zuvor haben 2014 eine Kreuzfahrt gemacht. Das entspricht einem Wachstum von 30.000 Kreuzfahrtpassagieren bzw. 0,5 Prozent. Die aktuellen Zahlen der europäischen Kreuzfahrtmärkte gab gestern Pierfrancesco Vago, Chairman des europäischen Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association (CLIA) Europe und Executive Chairman von MSC Cruises, auf der 31. Cruise Shipping Miami Conference bekannt.
„Die Zahl der europäischen Kreuzfahrtgäste erreicht mit 6,39 Millionen Passagieren wieder einmal einen neuen Rekord. Und das trotz der anhaltenden schwierigen Wirtschaftslage in Europa. Unseren Bemühungen der letzten Jahre und dem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis von Kreuzfahrtreisen ist es zu verdanken, dass sich Millionen von Urlaubern in Europa und anderswo auch 2014 für eine Kreuzfahrt entschieden haben“, so Vago.
Der europäische Kreuzfahrtmarkt ist seit Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 um 44 Prozent gewachsen. Damit stellt die Kreuzfahrtindustrie in Europa einmal mehr seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis. Nach aktuellen Zahlen leistet die Kreuzfahrtbranche in Europa einen Wirtschaftsbeitrag von fast 40 Milliarden Euro und schafft annähernd 340.000 Arbeitsplätze.
Deutschland hat sich 2014 dabei zum dynamischsten Kreuzfahrtmarkt Europas mit 1,77 Millionen Passagieren entwickelt und liegt damit weltweit auf Platz zwei hinter den USA. Frankreich konnte seine Position als viertgrößter Markt auf dem Kontinent mit einem beachtlichen Zuwachs von 13,7 Prozent festigen. Zugleich wurden im letzten Jahr die Kreuzfahrtkapazitäten im Mittelmeer zurückgefahren, wovon mehrere Märkte betroffen waren. Dies ist u.a. auf die anhaltende Konjunkturflaute in der Europäischen Union zurückzuführen.
„Auf den ersten Blick scheint das Wachstum von 0,5 Prozent kaum der Rede wert. Aber unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage in Europa ist das ein hervorragendes Ergebnis. Während Europa noch mit den Folgen der Wirtschaftskrise kämpft, wächst die Kreuzfahrtbranche weiter“, erläutert Vago. „Die niedrigeren Wachstumsraten in diesem Jahr erinnern uns daran, dass Erfolg nicht selbstverständlich ist. Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Wir beobachten eine weltweit steigende Nachfrage nach Kreuzfahrten und wir wissen um die guten Wachstumschancen in Europa – angefangen bei einem Markt, der noch lange nicht gesättigt ist, bis hin zu neuen Schiffen, die vom Stapel laufen werden. Daneben müssen wir in Europa noch enger mit Interessenvertretern und politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um die Herausforderungen zu meistern und Europa unternehmerfreundlicher zu machen.“
Raphael von Heereman, Secretary General von CLIA Europe, fügte hinzu: „In Europa müssen wir uns noch zahlreichen Herausforderungen stellen, darunter auch der Reform des EU-Visakodex. Wenn wir nicht bald handeln, läuft die EU Gefahr, gegenüber Drittländern nicht nur an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen, sondern auch bei wichtigen Einnahmequellen in den Bereichen Handel, Investitionen und Jobs ins Abseits zu geraten. Im Gegenteil würde die zeitnahe Verabschiedung eines gut durchdachten Visakodex die europäische Tourismusindustrie weiter ankurbeln. So könnte die Kreuzfahrtbranche einen noch größeren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag in Europa leisten.“
„Deutschland ist Europameister“, sagt Helge Grammerstorf, National Director von CLIA Germany. Der deutsche Kreuzfahrtmarkt wuchs 2014 um 5 Prozent und zählte mit 1,77 Millionen Gästen die meisten Passagiere. Das entspricht einem Marktanteil von 28 Prozent in Europa. Damit ist der deutsche Markt im letzten Jahr zehnmal stärker als der europäische Gesamtmarkt gewachsen. Im Schnitt stiegen die Passagierzahlen seit 2008 um 15,9 Prozent pro Jahr. Im Vergleich: Der französische Quellmarkt nahm im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 15,2 Prozent zu, Italien um 3,9 Prozent und Großbritannien und Irland um 3,3 Prozent. Allein in diesem Jahr kommen zwei neue Hochseekreuzfahrtschiffe von deutschen Reedereien auf den Markt, die gemeinsam Platz für weitere 5.800 Passagiere bieten. „Mit den zusätzlichen Kapazitäten werden wir der steigenden Nachfrage besser gerecht“, so Grammerstorf. (CLIA)
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