22. Juni 2015, Bodensee

Veranstaltungen zum 600. Todestag des Reformators Jan Hus

Während des Konstanzer Konzils reiste der Theologe und Reformator Jan Hus aus Böhmen an, um sich gegen den Vorwurf der Ketzerei zu verteidigen. Am 6. Juli 1415 wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt, seinen Weggefährten, Hieronymus von Prag, ereilte ein Jahr später das gleiche Schicksal. Rund um Hus 600. Todestag widmen sich viele Veranstaltungen und Kunstprojekte diesem Ereignis.

Ein feierlicher Gedenkakt am 3. Juli 2015 im Konzilgebäude und ein ökumenischer Gottesdienst am 6. Juli im Konstanzer Münster zählen zu den Höhepunkten des Hus-Gedenkens im Rahmen der „Taborer Wochen“ vom 28. Juni bis 12. Juli. Die traditionelle Kranzniederlegung am Hussenstein findet in diesem Jahr am 4. Juli im Anschluss an die Enthüllung einer neuen Skulptur für Jan Hus auf seinem Weg zum Scheiterhaufen statt. Außerdem lädt das Deutsch-Tschechische Begegnungsfest am 4. Juli ins Konstanzer Palmenhaus zum Austausch bei Musik, Kurzfilmen, Ausstellungen und anderen Darbietungen. Der Konzilexperte Henry Gerlach nimmt in dieser Zeit Interessierte dreimal als Hieronymus von Prag mit in die Vergangenheit. Bei seiner Stadtführung „Jan Hus – Heiliger oder Ketzer“ zeigt er aus der Sicht von Hus Weggefährten wichtige Stationen und Erinnerungsorte in Konstanz (4., 5. und 10. Juli).

Im Rahmen des breitgefächerten deutsch–tschechischen Kulturprogramms werden in der Rathausgalerie außerdem vom 3. bis 12. Juli Grafiken des international bekannten tschechischen Künstlers Jiří Anderle gezeigt. Auch andere Kunstwerke in der Stadt setzten sich mit Jan Hus auseinander. Im Rahmen des Kunstprojekts Meeting Point ist beispielsweise ein Schriftzug „Der Tod ist nicht nichts“ des österreichischen Künstlers Siggi Hofer an der Stadtmauer zu sehen. „Srdce“, tschechisch für Herz, ist der Titel der Skulptur von Nick Crowe und Ian Rawlinson. Ihr Werk über die Hinrichtung des böhmischen Reformators wird in der Silvesterkapelle des Konstanzer Münsters gezeigt. (TI Konstanz)



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