Museum des Zweiten Weltkrieges in Danzig eröffnet
Nach jahrelangen Vorarbeiten eröffnete Ende März das Museum des Zweiten Weltkrieges in der Ostseemetropole Gdańsk (Danzig) seine Pforten. Auf über 5.000 Quadratmetern zeigt die Einrichtung im spektakulären Neubau nördlich der Altstadt den Blick Polens auf die wohl größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts und ordnet diesen in den europäischen Kontext ein. Weitere 1.000 Quadratmeter sind für wechselnde Ausstellungen vorgesehen. In der ersten Woche seit der Öffnung besuchten bereits mehrere Tausend Interessierte das Museum.
Mit dem modernen Museum wollen die Macher um den Direktor und Ideengeber Paweł Machcewicz einen Beitrag zur internationalen Diskussion über das Erbe des Zweiten Weltkrieges leisten. Die Hauptausstellung des belgischen Büros Tempora ist in drei Abschnitte gegliedert. „Auf dem Weg zum Krieg“, „Der Schrecken des Krieges“ und „Der lange Schatten des Krieges“ sind wiederum in insgesamt 18 Untererzählungen aufgeteilt. Über 2.000 Exponate und 240 Multimedia-Stationen vermitteln den Besuchern ein eindrucksvolles Gesamtbild. Ihnen stehen zahlreiche Archivbilder, Aufnahmen von Zeitzeugen und animierte Karten zur Verfügung. Ein Teil der Ausstellung ist speziell für Kinder konzipiert worden.
Die militärische Geschichte bildet nur den Hintergrund für Erzählungen vom Alltag der Zivilisten und Soldaten, vom Besatzungsregime der Deutschen, dem Völkermord und dem Widerstand gegen die Besatzer. Dabei geht es den Verantwortlichen vor allem darum, den einzigartigen Charakter dieses modernen Krieges und seiner verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung zu vermitteln. Der Museumsneubau des aus dem benachbarten Gdynia (Gdingen) stammenden Architektenbüros Kwadrat befindet sich größtenteils unter der Erde. Aus der ebenerdigen Dachfläche wächst jedoch ein rund 40 Meter hoher Turm schräg in den Himmel. Dieser nimmt mit seinen drei roten Fassadenseiten die Architektur der nahen Hafengegend auf und öffnet an einer Seite eine lichte Glasfront. (FVA Polen)

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