21. Juni 2018, ADAC, Deutschland

Lastenräder sollen Emissionen bei Paketzustellungen verringern

Mit der Zunahme des Online-Handels haben in den vergangenen Jahren die Verkehrs- und Umweltbelastungen durch Kurier-, Express- und Paketdienste teils dramatisch zugenommen. Besonders betroffen sind innerstädtische Wohnquartiere mit ihren engen und häufig zugeparkten Straßen. Häufig sind die Kurierfahrer gezwungen, ihre Fahrzeuge mitten auf der Fahrbahn oder in zweiter Reihe abzustellen – sehr zum Ärger der anderen Verkehrsteilnehmer. Für die Anwohner besonders belastend sind die Abgase der Transporter. Diese fahren meist nur wenige Meter und werden nach jedem Zwischenstopp wieder neu gestartet.

Um herauszufinden, wie die Belieferung umweltverträglicher gestaltet werden kann, haben mehrere deutsche Großstädte wie Berlin, Hamburg, München und Dortmund Projekte mit Lastenrädern gestartet. Diese sollen auf den letzten Kilometern zwischen Mikro-Depots und den Endkunden eingesetzt werden und einen Rückgang des motorisierten Lieferverkehrs bewirken. Der ADAC sieht in den Projekten einen sinnvollen Baustein auf dem Weg zu einer stadtverträglichen, emissionsfreien Mobilität. Allerdings ist damit keine Lösung aller durch den Zulieferverkehr entstehenden Verkehrsprobleme zu erwarten.

Laut ADAC kommen die Stärken des Lastenrads besonders dort zur Geltung, wo kleinere Pakete zu Privatkunden in eng begrenzten Gebieten mit hohem Parkdruck ausgeliefert werden müssen. Dies sind meist gründerzeitliche Wohngebiete in Großstädten oder Stadtzentren mit hoher Einwohnerdichte. Die Belieferung gewerblicher Kunden kommt mit Lastenrädern weniger in Frage, da viele Pakete zu schwer und zu groß sind. Städte können die Lastenrad-Projekte fördern, indem sie an geeigneten Standorten Flächen für Mikro-Depots einrichten oder Fußgängerzonen für die Lieferfahrräder öffnen bzw. die Lieferzeitfenster ausweiten. (ADAC)



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