Themenrouten durch die Franche-Comté

Ein besonders intensives Kennenlernen der Franche-Comté ermöglichen die Themenstraßen der Region. Ausgeschilderte Wege bringen interessierten Besuchern Essen und Trinken, das Handwerk, die Natur sowie das Leben herausragender historischer Persönlichkeiten näher.

Mit allen Sinnen erleben Weinliebhaber die Franche-Comté auf der „Jura-Weinstraße“. Die Route führt zu Weindörfern in allen sechs staatlich anerkannten Herkunftsbezeichnungen für Wein (Appellation d‘Origine Controlée) im Südwesten der Region. Nach Proben von sherryartigem Vin Jaune, perlendem Crémant, samtweichem Macvin oder der roten und weißen Jura-Weine geht die Fahrt um so beschwingter durch die Weinhügel, vorbei an Schlössern, Kirchen und Abteien. Wer sein Wissen über Wein und dessen Herstellung erweitern will, sollte einen Besuch im Weinmuseum von Arbois nicht versäumen.

Für die nötige Grundlage sorgt ein Besuch auf der „Route du Comté“ – der Käsestraße. Sie führt durch die gesamte Franche-Comté zu den verschiedenen Stationen der Käseherstellung: von den Käsereien mit ihren traditionellen Kup¬ferkesseln bis zu den Reifekellern, in denen der Käse bis zu 18 Monate gelagert wird.

Auf den Spuren eines der größten Söhne Frankreichs wandeln geschichts- und architekturinteressierte Urlauber auf der „Vauban Route“: Sie führt zu vier berühmten Bauwerken des Festungsbaumeisters des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Die Zitadellen von Besançon und Belfort, das Schloss von Joux und und das Fort Saint André in Salins-les-Bains zeugen noch heute in der Franche-Comté von der hohen Kunst seiner Militärarchitektur.

Einen eher unbekannten Aspekt comtoiser Geschichte beleuchtet die im April 2004 eingerichtete „Straße zum Gedenken an die Abschaffung der Sklaverei“. Besucht wird das Schloss Joux, Gefängnis und Todesort von Toussain Louverture. Der erste schwarze General der französischen Armee war auch maßgeblich an der Abschaffung der Sklaverei beteiligt. Weitere Etappen sind das „Haus der Négritude“ in Champagney sowie die Wohnhäuser von Abbé Grégoire, Wortführer des „Société des Amis des Noirs“, in Embermenil und Victor Schoelcher, der 1848 die endgültige Abschaffung der Sklaverei in Frankreich und seinen Kolonien bewirkte, in Fessenheim.

Technikinteressierte können auf der „Straße der Kultur und Technik“ das Handwerk der Region genauer unter die Lupe nehmen. Zu den elf Stationen des Weges gehören unter anderem das Brillenmuseum in Morez, die Glashütte von Rochère, die Salinen von Salins-les-Bains, ein Spielzeugmuseum und das Böttchereimuseum von Bois-d’Amont.

Länderübergreifend erzählt die „französisch-schweizerische Uhrmacherstraße“, wie sich die Bewohner der Franche-Comté unter schweizerischem Einfluss seit fast drei Jahrhunderten bestes Know-how in der Uhrenherstellung erarbeitet haben. Die Straße führt über das Juragebirge und verbindet Besançon mit seiner schweizerischen Partnerstadt Neuchâtel.

Romantisch wird es auf der „Straße der blühenden Dörfer“. Hier werden für ihren Blumenschmuck bekannte Orte im Norden der Franche-Comté besucht. Auf dem Weg liegt unter anderem das Dorf Rougegoutte im Territoire de Belfort, das 2006 Landessieger im französischen Wettbewerb der blumengeschmückten Orte war. Außerdem gehört ein Besuch der Kapelle von Ronchamp – Bauwerk des Architekten Le Corbusier – sowie das mit 25 Glocken bestückte Glockenspiel der Kirche von Champagney mit zum Programm.

Für Naturliebhaber sind die „Straße der Tausend Weiher“, die „Tannenstraße“ sowie die „Seenstraße“ ein besonderer Genuss.