6. Januar 2010, Kroatien, Sport

Skiweltcup in Kroatiens Hauptstadt

Die Hauptstadt Kroatiens wird Anfang Januar zum sechsten Mal in Folge Gastgeber der besten Skirennläuferinnen der Welt, und zum dritten Mal der Skirennläufer. Der Tagesslalom der Damen fand dieses Jahr am 3. Januar statt, an dem auch das Rennen der Skilegenden geplant war, während der Slalom der Herren drei Tage später bei Nacht veranstaltet wird. Beide Läufe des Audi FIS Weltcups «VIP Snow Queen Trophy 2010» (VIP Trophäe der Schneekönigin) werden auf dem Sljeme ausgetragen, dem höchsten Gipfel des Medvednica-Gebirges über Zagreb.
Seit der Weltcup zum ersten Mal in Zagreb ausgetragen wurde, bietet das Rennen auf dem Sljeme eine hervorragend präparierte Piste, erstklassige Organisation, es hat einen der höchsten Fonds an Preisgeldern, doch allem voran ist es am bekanntesten wegen der einzigartigen Atmosphäre, die vor, während und nach dem Rennen von einem Heer an Zuschauern, Ski-Freunden aus Zagreb und anderen Teilen Kroatiens geschaffen wird, die alle Skifahrer mit gleichviel Eifer anfeuern.

Die Sljeme-Rennen sind auch deshalb besonders, weil sie in unmittelbarer Nähe der Stadt stattfinden. Zagreb ist somit die einzige europäische Metropole, die den «internationalen Ski-Zirkus» bei sich beherbergt.
Betont werden kann, dass die Zagreber Wettläufe unter allen Alpenrennen des FIS Weltcups letztes Jahr sie höchste Zuschauerquote in einem einzelnen Land erzielten. Und zwar konkret in Deutschland – 4,72 Millionen Zuschauer verfolgten das Damenrennen über den TV-Sender ZDF sowie 4,67 Millionen Zuschauer den Herrenlauf über den Fernsehsender ARD. Die ersten „Schritte“ im Skisport machten die weltweit bekannten Geschwister Janica und Ivica Kostelić auf dem Sljeme. Janica gewann in ihrer Karriere 30 Mal bei Wettkämpfen des FIS Weltcups, drei Mal holte sie sich die Kristallkugel als Gesamtsiegerin des Weltcups und ebenso viele kleine Kugeln als Siegerin im Slalom, sie war fünffache Weltmeisterin und eine der wenigen Sportlerinnen, die sogar drei olympische Goldmedaillen bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin gewann.

Ihr Bruder Ivica tritt noch immer sehr erfolgreich im Weltcup auf, in dem er schon neun Mal auf dem Siegerpodest stand. Er war Gewinner der kleinen Kugel im Slalom, doch seine größten Erfolge waren der Titel des Weltmeisters im Slalom bei der Weltmeisterschaft 2003 in St. Moritz sowie die Silbermedaille in der Kombination bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin.

Das Medvednica-Gebirge an sich ist ein Naturpark, der mit seinem höchsten Gipfel, dem Sljeme (1033 m) ein beliebter Ausflugsort der Einwohner Zagrebs ist, die dessen Ausläufer zur Flucht in die Natur, zur Erholung und Freizeit nutzen. Das Medvednica-Gebirge bietet den Besuchern im Winter Möglichkeiten zum Skifahren, Rodeln sowie zum Genießen der Winteridylle an der frischen Luft. Im Sommer zieht es wegen dem angenehmeren Klima und der im Vergleich zur Stadt um einige Grad niedrigeren Temperatur zahlreiche Besucher an.

Das Medvednica-Gebirge bietet 11 Wanderheime, zwei Hotels und acht gastwirtschaftliche Objekte, 15 Radwege mit einer Gesamtlänge von 110 Kilometern und vier Lehrpfade an, außerdem gibt es die Veternica-Höhle, welche 1979 per Gesetz als geomorphologisches Naturdenkmal geschützt wurde. Der Zugang zur Höhle befindet sich auf einer Höhe von 320 m ü.d.M. Die Gesamtlänge der bisher erkundeten Kanäle beträgt 7128 m, wovon die ersten 380 Meter der Höhle für Besucher zugänglich sind.

Das geheimnisvolle Leben des Medvednica-Gebirges unter Tage können Besucher durch eine Besichtigung des Bergwerks Zrinski kennen lernen. Der Bergbau im Medvednica-Gebirge reicht auf dem Gebiet des «Bergarbeitergartens» bis ins Jahr 1463 zurück, als der König Matthias Corvinus dem Grafen Petar Zrinski die königliche Bergbaugenehmigung erteilte, die ihm und seinen Nachkommen die Möglichkeit einräumte, auf seinen Besitztümern Gold- und Silberminen sowie Bergwerke anderer Metalle zu eröffnen. Diese Genehmigung ermöglichte den Zrinskis den Bergbau auf dem Medvednica-Gebirge. (Kroatische Zentrale für Tourismus)



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