14. Januar 2010, Reisebranche

Trend 2010: Wassertourismus vom Segelboot bis zum Kajak

Urlaub ohne Wasser ist für viele Deutsche undenkbar. Hinzu kommt, dass Deutschland nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel ist, sondern sich zu einem Wassersportland entwickelt hat. Faulenzen am Strand steht dabei nach wie vor hoch im Kurs, doch Aktivitäten rund ums und auf dem Wasser nehmen zu.

„Wassertouristen sind eine wichtige Zielgruppe im Deutschlandtourismus“, so der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Reinhard Meyer, im Vorfeld der boot 2010 in Düsseldorf. „Ob mit Segelboot, Surfbrett oder Kajak – immer mehr Deutsche sind aktive Wassersportler, die nach entsprechenden Urlaubsangeboten suchen.“ Deutschland als Reiseziel liegt laut Meyer „voll auf Kurs“. Im Jahresdurchschnitt startet beispielsweise jeder Kanutourist an fast 10 Tagen zu Touren auf deutschen Gewässern. Dabei beläuft sich der Bruttoumsatz im Kanutourismus auf insgesamt rund 850 Millionen Euro jährlich. Dieses Beispiel allein zeigt auch die wirtschaftliche Bedeutung des Wassertourismus in Deutschland.

Mit Blick auf das aktuelle Jahr im Deutschlandtourismus ist der DTV verhalten optimistisch: „Wir gehen davon aus, die äußerst guten Übernachtungszahlen aus den letzten beiden Jahren 2010 gehalten werden können“, sagte Meyer weiter. „Der DTV setzt hier insbesondere auf den privaten Tourismus – und damit auch auf den Wassertourismus und den Wassersport.“

Seit Jahren engagiert sich der DTV als Dachverband des Deutschlandtourismus für die serviceorientierte Weiterentwicklung des deutschen Wasserstraßennetzes. Dafür schreibt der DTV ganz aktuell den EDEN-Award der Europäischen Kommission aus. Dieser setzt es sich zum Ziel, bisher weniger bekannte Destinationen in Europa zu präsentieren, Netzwerke für prämierte Urlaubsziele zu bilden und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern. Thema des Wettbewerbs für 2010 ist „Wassertourismus“. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat DTV mit Projektträgerschaft beauftragt. Die Auszeichnung der besten Wasserregion Deutschlands erfolgt im Mai 2010 in Berlin.

Des Weiteren sichert der DTV die Qualität von Marinas und Anlegern mittels der Gelben Welle, dem wassertouristischen Informationssystem und der Blauen Sterne, der Klassifizierung für Sportboothäfen und Marinas. Dennoch dürften die Anstrengungen zur kontinuierlichen Verbesserung im Wassertourismus nicht einreißen, so Meyer. Er forderte daher ein ganzheitliches Wassertourismuskonzept – gemäß dem Nationalen Radverkehrsplan – zu entwickeln. Dieses könne langfristig zur Verbesserung der Infrastruktur und Vermarktung führen und damit aktive Unterstützung der politischen Bemühungen auf Bundes- und Länderebene leisten. „Ebenso müssen die Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Barrierefreiheit im Fokus stehen und für weitere Planungen zuallererst Beachtung finden“, resümierte der DTV-Präsident. (dtv)



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