31. Mai 2010, Baskenland

Guggenheim Museum Bilbao präsentiert Henri Rousseau

Das Guggenheim Museum in Bilbao erweist dem französischen Maler Henri Rousseau mit einer Ausstellung anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes die Ehre und betont die Relevanz des Künstlers als einem der wichtigsten Vorläufer der modernen Kunst. Seine Bedeutung geht weit über das Klischee eines naiven und etwas seltsamen Künstlers hinaus, das sich noch heute in bestimmten Künstlerkreisen gehalten hat. Henri Rousseau revolutionierte die Malerei seiner Zeit, indem er neuartige Formen benutzte, um eine äußere Welt zu konstruieren.

Die Henri Rousseau Ausstellung wurde durch das Guggenheim-Museum Bilbao in Zusammenarbeit mit der Fondation Beyeler organisiert. Sie präsentiert rund vierzig Werke, die die Themenvielfalt der Arbeiten des französischen Künstlers widerspiegeln. Dazu gehören seine berühmten „Bilder des Dschungels“, die für seine Endphase charakteristisch sind, Ansichten von Paris und seiner Umgebung, Figuren, Porträts, Allegorien und kostumbristische Szenen. Diese Vielzahl von Themen wurde von Rousseau auf für seine Zeit beispiellose Art und Weise behandelt. Sein eigentümlicher Stil entstand dadurch, dass er in einer Art gemalten Collage vorhandene, von einander unabhängige Elemente ausschnitt und übereinander fügte. Dieses kompositorische Verfahren war eine Quelle der Inspiration für Avantgarde-Künstler wie Picasso, Leger und Max Ernst.

Die Ausstellung ist thematisch und chronologisch aufgebaut. Sinnreich stellt sie Gemälde gegenüber, die den Schlüssel zur Ästhetik des französischen Künstlers liefern: die Kombination von zivilisatorischen Aspekten und der Natur in einem einzigen Bild. Dies wird sowohl in den exotischen Bildern als auch in Szenen mit lokalem Kontext deutlich. Oder die fast symmetrische und hierarchische Verteilung von Figuren, Tieren und Pflanzen in thematisch sehr unterschiedlichen Szenen. Diese bildlichen Gegenüberstellungen spiegeln deutlich die surrealen Qualitäten des Werks von Rousseau wieder. Zur gleichen Zeit helfen sie dem Betrachter, die konzeptionelle Einheit seiner Werke zu erkennen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen.

Die Ausstellung ist vom 25. Mai bis zum 12. September 2010 zu sehen. (Tourspain)



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