21. Juni 2010, Murcia

Kolumbien Partnerland beim Musikfestival von Cartagena

Die an der spanischen Ostküste gelegene Hafenstadt Cartagena in der Autonomiegemeinschaft Murcia wurde 227 v. Chr. von den Karthagern gegründet. Ihr heutiger Name rührt von der lateinischen Bezeichnung “Cartago Nova“ – Neues Karthago – her. Aufgrund ihrer bedeutsamen strategischen Lage war sie von jeher stark umkämpft. Antike Mauerreste, das Römische Theater, Altarsteine, Reliefs, zahlreiche archäologische Fundstätten oder Schiffswracks sind Zeugnisse der verschiedenen Kulturen, die sich in dieser Gegend niedergelassen hatten. So hinterließen Römer, Byzantiner, Westgoten, Vandalen und Araber hier ihre Spuren.

Cartagena befand sich unter maurischer Herrschaft bis Fernando III., der Heilige, die Stadt wiedereroberte und in das kastilischen Königreich eingliederte. Der Hafen hatte im Erbfolgekrieg sowie im Unabhängigkeitskrieg große Bedeutung inne. Im Spanischen Bürgerkrieg war Cartagena die letzte Hochburg der Republikaner. Heute präsentiert sich Cartagena dem Besucher als umfangreiches Freilichtmuseum, in dem sich die Entwicklung der Militärgeschichte des Mittelmeeres ablesen lässt.

Das reichhaltige geschichtliche und kunsthistorische Erbe Cartagenas erstreckt sich bis zu den Ufern des Sporthafens. Die Stadtmauer Muralla del Mar, die auf Anordnung Carlos III. im 18. Jahrhundert errichtet wurde, dient als Begrenzung des Altstadtkerns. Ausdruck der engen Verbundenheit Cartagenas mit dem Meer sind u.a. der Prototyp eines Unterseeboots des aus Cartago stammenden Erfinders Isaac Peral und das National-museum für Meeresarchäologie. Dieses am Dock Dique de Navidad eingerichtete Museum beherbergt überdies das nationale Forschungszentrum für Unterwasserarchäologie. Die hier ausgestellten Fundstücke veranschaulichen verschiedene Aspekte des Schiffbaus, des Handels sowie der Schifffahrt der Antike.

Direkt am Zugang zum Stadtkern erhebt sich das Rathaus, ein Prunkstück der modernistischen Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Auf dem Weg zum Parque Torres hinter der Stadtmauer liegt die Alte Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Ein erst im Jahre 1987 entdecktes Römertheater hat den gleichen Stellenwert wie das berühmte Römische Theater von Mérida.

Seit 16 Jahren findet in Cartagena das Festival „La Mar de Músicas“ statt, das zu den bedeutendsten Weltmusik-Veranstaltungen zählt. Fast einen ganzen Monat ist Folkloremusik aus allen Teilen der Welt zu hören. Die Stadt verwandelt sich in ein großes Forum mit festlichem Ambiente. Während der Veranstaltung finden alle Kunstrichtungen ihren Platz und auf den zahlreichen, speziell für das Festival errichteten Bühnen treten etwa 50 Gruppen und Solointerpreten auf. Jedes Jahr steht ein anderes Land im Mittelpunkt des Festivals.

Kolumbien ist das diesjährige Partnerland des multikulturellen und multiethnischen Festivals, das vom 9. bis 24. Juli 2010 an ganz besonderen Orten der Stadt stattfindet. Veranstaltungsorte sind beispielsweise das Auditorium Parque Torres, die arabische Festung, die alte Kathedrale und der Rathausplatz.

Herausragende Künstler wie Youssou N‘Dour aus dem Senegal, Salif Keita, Toumani Diabate aus Mali, Omar Suleiman aus Syrien, Staff Benda Billili aus dem Kongo, Patti Smith, Diego el Cigala, Toto Monposina und Aterciopelados aus Kolumbien stehen auf dem Programm, das mit Ausstellungen, Filmen, literarischen Vorträgen und Symposien über Kolumbien abgerundet wird.. (Tourspain)



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