30. Juni 2010, USA

Hurrikan Alex behindert Kampf gegen Öl im Golf von Mexiko

Es ist der erste Hurrikan der Saison, doch „Alex“ zeigt gleich zu Beginn der Tropensturm-Saison, was diese für die Ölbekämpfung im Golf von Mexiko bedeutet. Der Wirbelsturm hat über den warmen Gewässern des Golfs an Fahrt gewonnen und wird nach Vorhersagen der Meteorologen vermutlich am Mittwochabend auf das Festland an der texanisch-mexikanischen Grenze treffen. Aktuell erreicht „Alex“ Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. Das Zentrum des Sturms bedroht die ölverseuchte Region zwar nicht direkt, doch wegen der bis zu vier Meter hohen Wellen mussten die Abfangschiffe des Ölräumkommandos abdrehen. Nun sind die Strände von Lousiana, Alabama, Mississippi und Florida der schwarzen Masse schutzlos ausgeliefert.

Unklar ist derzeit noch, wann die Auffangschiffe ihre Arbeit wieder aufnehmen und erneut Barrieren gegen das Öl ausbringen können. Die Mannschaften und ihre Gefährte wurden aus Sicherheitsgründen von ihren Einsätzen zurückbeordert. BP versicherte zwar, dass die bereits installierten Absaugvorrichtungen am Leck, aus dem mehrere Millionen Liter Öl täglich sprudeln, der Belastung standhalten, doch die geplante Kapazitätsvergrößerung des Auffangtrichters muss verschoben werden.

Nach Expertenmeinungen werden im Laufe der Tropensturm-Saison noch bis zu 14 schwere Unwetter auf die Region zukommen, darunter auch Wirbel mit Geschwindigkeiten von über 180 Stundenkilometern.

Da die Säuberungsarbeiten auch ohne „störende“ Gewalten seitens Mutter Natur bereits schleppend genug laufen und ob des desolaten Krisenmanagements sowohl BP als auch US-Präsident Barack Obama in der Kritik stehen, wollen die Amerikaner nun erstmals im größeren Stil internationale Unterstützung annehmen. 22 Hilfsangebote aus zwölf Ländern wurden zugelassen. Diese umfassen sowohl Schnellboote als auch schwimmende Brandschutzbarrieren. Mit letzterem und technischem Personal leistet auch Deutschland seinen Beitrag bei der Bekämpfung der Ölpest. (RNO)

Bild: NASA Goddard



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