7. Juli 2010, Florida

Rettung vor dem Öl: Schildkröteneier am Golf von Mexiko werden umgesiedelt

Noch mindestens einen Monat wird das Öl sprudeln, so die Prognosen des englischen Konzerns BP, dessen Ölplattform „Deepwater Horizon“ mit ihrem Untergang die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko verschuldet hatte. Mittlerweile schwappt die klebrige Masse an die Stränden der drei US-Bundesstaaten Lousiana, Mississippi und Florida und bedroht tausende von Meeresbewohnern. So auch die Schildkröten, die im Sand der Küstenregionen ihre Eier verbuddeln. Um wenigstens einen Teil der Reptilienbrut in diesem Jahr zu retten, sollen der Nachwuchs in den Eiern nun eingesammelt werden, unter Aufsicht schlüpfen und an unverschmutzten Küstenzonen ins Leben entlassen werden.

Die zusammengetragenen Eier werden in ein Lagerhaus bei Cap Canaveral gebracht. Forscher suchen geeignete Stellen, an denen sie die jungen Schildkröten später dem Meer übergeben können. Die schwimmenden Reptilien haben die Angewohnheit nach ihrer Geschlechtsreife zur Eiablage wiederum jene Strände aufzusuchen, an denen sie geschlüpft sind.

Neben den Rettungsversuchen für die Schildkröten bahnt sich ein weiteres Drama an. Bald beginnt die Saison innerhalb derer Millionen von Zugvögel sich auf ihre Reise über das ölverseuchte Gebiet machen werden. Nach Berichten der „Los Angeles Times“ plant die US-Behörde zum Schutz von Leben in der Wildnis für die ziehenden Vögel „Migrationsstationen“ im Inland zu errichten, an denen sie ungefährdet Nahrung und Rast für ihre weite Reise finden. (RNO)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: