12. Juli 2010, Deutsche Bahn

Hitze-Skandal um Klimaanlagen-Ausfall: Polizei ermittelt gegen die Deutsche Bahn

Die Hitzewelle beherrscht derzeit ganz Deutschland und sorgte nun auch für den ersten großen Skandal dieses Sommers: die Deutsche Bahn steht in der Kritik und muss sich womöglich wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung vor Gericht verantworten. Hintergrund sind drei Zwischenfälle an diesem Wochenende: aufgrund defekter Klimaanlagen musste die Deutsche Bahn an diesem Wochenende drei ICE-Züge evakuieren.

Allein auf der Strecke zwischen Berlin und Rheinland wurden zwei Züge in Hannover gestoppt und auf andere Züge verteilt. Zuvor war es in der Bahn zu dramatischen Szenen gekommen: 27 Schüler waren bei Temperaturen um die 50 Grad umgekippt, zwölf von ihnen wurden anschließend in Krankenhäuser eingeliefert. Für den Rest der Schulklasse ging es dann in klimatisierten Bussen nach Hause. Neben dem Ausfall der Klimaanlage sorgte auch die große Ansammlung von Menschen in den überfüllten Zügen für unerträgliche Temperaturen. Eine Mutter hatte versucht mit dem Nothammer eine Scheibe einzuschlagen, um einen Kollaps ihres Sohnes zu vermeiden. Auch in Bielefeld musste ein Zug evakuiert werden.

Die Deutsche Bahn muss sich nun für die Vorfälle verantworten: die Bundespolizei prüft bereits Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung durch das Zugpersonal. Die Deutsche Bahn hat sich unterdessen öffentlich bei den betroffenen Fahrgästen entschuldigt und Entschädigungen angekündigt. (RNO)



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