17. Juli 2010, Namibia

„Lebende Museen“ vermitteln den Alltag in Namibias Dörfern

Die Organisation „Living Culture Foundation Namibia“ (LCFN) hat jüngst drei neue „lebende Museen“ in Namibia eröffnet. In diesen anschaulichen Museumsdörfern können Besucher in den Alltag, die Wohnkultur sowie Bräuche und Riten der Völker Namibias hinein schnuppern.

Eines der neuen Museumsdörfer steht in der Nähe von Twyfelfontein. Es ist das erste traditionelle Damara-Projekt in Namibia. Die Damara zählen gemeinsam mit den San zu den „Ur-Einwohnern“ des Landes. Ihre ursprüngliche, jahrhundertealte Kultur ist geprägt von archaischer Jäger- und Sammlerkultur sowie der Viehzucht. Besonders ihre klangvolle Sprache mit dem Einsatz verschiedener Klick-Laute fasziniert Besucher immer wieder aufs Neue.

Ebenso neu eröffnet hat das lebende Jagd-Museum der Ju/‘Hoansi. In der Nähe von Tsumkwe im Osten Namibias gelegen, gibt das Museum einen spannenden Einblick in das Spurenlesen und traditionelle Jagen der Ju/‘Hoansi-Jäger. Bogenjagd auf Antilopen mit Giftpfeilen wie auch das Stellen von Fallschlingen für Perlhühner, Trappen und andere Vögel gehören zu den Techniken des täglichen Nahrungserwerbs. Besucher erhalten dort auch eine Einführung in die hohe Kunst des Fährtenlesens. Wer den Nervenkitzel sucht, kann sogar einen der erfahrenen Jäger bei der Jagd begleiten.

Das Lebende Museum der Nharo-San wurde Anfang 2010 eröffnet. Das Projekt entstand in der Nähe des Windhoeker Flughafens und bietet eine gute Gelegenheit, eine der uralten Jäger– und Sammlerkulturen in einem original nachempfundenen Umfeld zu erleben und das, ohne hunderte Kilometer durch das Land zu fahren. Die Nharo-San sind eine Gruppe Buschleute, die seit Jahrtausenden in der westlichen Kalahari leben. Archäologische Funde auf der Farm Okatumba-West belegen ihre frühere Anwesenheit in der Gegend. Auf dieser Farm hat sich nun eine Gruppe Nharo wieder angesiedelt und ein lebendes Museum errichtet, in welchem sie Besuchern zeigen wie sie lange vor der Kolonisierung gelebt haben.

LCFN ist eine gemeinnützige deutsch-namibische Organisation, die sich für kulturelle Entwicklungen in Namibia einsetzt. Die lebenden Museen sollen dazu beitragen, das traditionelle Leben der namibischen Völker authentisch darzustellen und somit für Besucher einen Zugang zur Kultur zu verschaffen. Jeder Gast unterstützt mit seinem Eintrittsgeld die ansässige Gemeinde.

Nähere Informationen: www.lcfn.info. (Namibia Tourism Board)



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