22. Juli 2010, Deutsche Bahn

500 Euro Entschädigung für ICE-Hitzeopfer der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn spricht allen Passagieren, die sich aufgrund der Hitze in den ICE-Zügen mit defekten Klimaanlagen in ärztliche Behandlung begeben mussten, eine Entschädigung von 500 Euro zu. Bisher hatten die hitzegeplagten Bahnfahrer lediglich Reisegutschein bis zum anderthalbfachen Wert ihres Fahrpreises bekommen. Vor gut zwei Wochen hatten bei den hohen sommerlichen Temperaturen in etwa ein dutzend ICEs die Klimaanlagen versagt. Da die Fenster des Hochgeschwindigkeitszuges sich nicht öffnen lassen, wurden, laut dem TV-Magazin „Frontal 21“ Temperaturen bis zu 70 Grad gemessen.

Die Bahn dementierte derweil die Aussagen von „Frontal 21“, die internen Messinstrumente, auf das sich das Fernsehformat beziehe, hätten Höchsttemperaturen von 61 Grad Celsius aufgezeichnet, allerdings außerhalb des Fahrgastbereichs und unterhalb des Zuges. Die Vorfälle rund um die defekten Klimaanlagen, die nur bei einer Temperatur von bis zu 32 Grad Celsius arbeiten, sind heute auch Thema einer Gesprächsrunde des Bundestags-Verkehrsausschusses. Für das Versagen der Geräte schieben sich Bahnchef Rüdiger Grube, die Hersteller der Züge und die Lokführergewerkschaft GDL, als Vertretung der Beschäftigten, wechselseitig die Verantwortung zu.

Der Fahrgastverband ProBahn e.V. rät von Hitze massiv betroffenen Passagieren, sich nicht mit 500 Euro Entschädigung zufrieden zu geben. Bei einer Behandlung im Krankenhaus, würden die 500 Euro nicht einmal die Transportkosten mit dem Krankenwagen decken. (RNO)

Bild: Sebastian Terfloth



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