25. August 2010, St. Vincent & Grenadinen

St. Vincent & die Grenadinen: der Geheimtipp für Naturtouristen

Derzeit boomt weltweit eine Reisesparte: Der Naturtourismus. Diese Reise mit Botschaft öffnet die Sinne für die natürlichen Schätze der Welt – Urlaubsgäste sollen so Naturparadiese entdecken und gleichzeitig das Bewusstsein erlangen, dass die Umwelt geschützt werden muss, um für die nächsten Generationen erhalten zu bleiben. Die oberste Maxime heißt: Urlaub zugunsten anstatt auf Kosten der Natur. Gemäß einer Studie der University of Cambridge erfreuen sich Naturschönheiten in 15 von insgesamt 20 untersuchten Ländern als Reiseziele stetig steigender Beliebtheit. Die Zahl der Besucher in Natur- und Nationalparks ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.

St. Vincent & die Grenadinen sind seit jeher für Naturliebhaber ein Symbol unverfälschter Karibik und bieten unendliche Erlebnis-Möglichkeiten wie eine Vulkanbesteigung, ein Bad im Wasserfall, das Beobachten von Walen und Delphinen oder Spaziergänge durch tropische Gärten und Wälder. Vom Massentourismus mit Bettenburgen und Hotelpalästen ist die Inselgruppe weit entfernt – die Pflege eines reichen kulturellen Erbes wird dagegen großgeschrieben. Um ihre Naturschönheiten und Einzigartigkeiten zu bewahren, legen die 32 Inseln großen Wert auf nachhaltigen Tourismus und stehen daher auch im Insiderguide www.responsibletravel.com ganz oben auf der Empfehlungsliste.

Inselerkundung mit dem Jeep
Eine Möglichkeit, die faszinierenden Landschaften der Kleinen Antillen auf dem Landweg kennen zu lernen, ist eine Jeep-Tour, zum Beispiel über die Insel Bequia. Über verschlungene Bergstraßen, durch kleine Dörfer und Regenwälder mit tiefblauen Farnen führt die Route vorbei an imposanten Wasserfällen wie dem „Hell’s Gate Fall“, der – seinem Namen zum Trotz – zum Schnorcheln, Schwimmen und entspannenden Rasten einlädt. Ein Muss auf dieser Tour ist auch ein Besuch des „Old Hegg Turtle Sanctuary“, wo ein ehemaliger Seemann die gefährdete Hawksbill Schildkröte vor dem Aussterben bewahrte. Die zweite wichtige Sehenswürdigkeit ist der „Owia Salt Pond“. Dieses Geschenk der Natur besteht aus einem riesigen Wasserbecken, das von bizarrem Lavagebirge umgeben ist. Die Wellen des Atlantischen Ozeans donnern gegen das Gestein, um dann sanft in den „Badepool“ zu fließen, in dem sich traumhaft schnorcheln und schwimmen lässt. Das gilt auch für die unzähligen weiteren Wasserfälle auf der Inselgruppe. Beeindruckend ist beispielsweise der „Trinity Fall“ auf der Hauptinsel St. Vincent: ein 40 Fuß hoher Wasserfall, der sich in drei Kaskaden in ein Becken ergießt, um dann noch einmal weitere vier Meter in ein zweites Becken zu gelangen, das perfekt zum Schwimmen geeignet ist.

Der älteste Botanische Garten der westlichen Hemisphäre
Die Westküste von St. Vincent birgt eine Vielzahl interessanter Sehenswürdigkeiten. Allen voran der bei Besuchern wie Einheimischen beliebte Botanische Garten. Der älteste botanische Garten der westlichen Hemisphäre wurde 1762 gegründet und bietet eine Fülle an seltenen, exotischen Pflanzen, Blumen und Bäumen. In einer Voliere ist hier auch der Nationalvogel von St. Vincent, der farbenprächtige Papagei Amazona Guilding, aus nächster Nähe zu bestaunen. Wer dies lieber in freier Wildbahn tut, sollte sich zu den „Vermont Nature Trails“ aufmachen. In diesem Reservat mit über 35 verschiedenen Vogelarten kommen Ornithologen voll auf ihre Kosten. Zudem ist es ein idealer Ort, um beim Wandern entlang von Feldern und durch immergrünen, tropischen Regenwald zahlreiche Tiere wie Leguane und Gürteltiere sowie über 250 Pflanzenarten beobachten zu können.

Delfin- und Walbeobachtungen
So zahlreich die Tiere über Wasser – so groß ist die Artenvielfalt rund um die Inseln auch unter Wasser. Ganz besonderen Spaß machen Bootstouren oder Insel-Überfahrten, die oftmals von Delfinen und Walen begleitet werden. Zur Freude der Passagiere umschwimmen die Delfine spielerisch die Boote und geben dabei ihre typischen Laute von sich. Sechs verschiedene Delfinarten sind in den Gewässern rund um St. Vincent beheimatet, darüber hinaus auch eine Reihe von Walarten wie Orcas und Pilotwale. Rund um die Inseln offenbart sich eine spektakuläre, reiche Unter­wasserwelt. Zahlreiche Fischarten, die normalerweise erst in Tiefen ab. 25 Meter zu finden sind, tummeln sich hier schon in einer Tiefe von rund 7,5 Meter.

La Soufrière – einen aktiven aber schlafenden Vulkan besteigen
Rund zweieinhalb Stunden dauert der Aufstieg durch Bambushaine und tropischen Regenwald, bis ein Lavafeld das Ziel ankündigt. Die Temperaturen sinken, die Wolken reißen auf – und vom Rand des Kraters zeigt sich ein atemberaubender Blick über die Insel. Aufgrund seiner geringen Höhe von rund 1.200 Metern ist der Vulkan La Soufrière auch für Ungeübte leicht zu erklimmen. Soweit die Wissenschaft heute weiß, begann die vulkanische Tätigkeit von La Soufrière vor rund einer halben Million Jahren. Letztmals ausgebrochen ist der schlafend-aktive und einer der weltweit meisterforschten Vulkane im Jahr 1979.

Ein Geheimtipp für „Responsible Traveler“
Neben wichtigen Informationen wie geographische Lage, Anreisemöglichkeiten, Reisen mit Kindern und klimatische Bedingungen bietet www.responsibletravel.com vielfältige Reisetricks und Tipps. Sportliche Aktivitäten wie Segeln, Schnorcheln, Tauchen und Klettern werden ebenso beschrieben wie Entdeckungstouren von Natur, Tier- und Pflanzenwelt. Immer unter dem Gesichtspunkt eines nachhaltigen, umweltschonenden Tourismus. So führt zum Beispiel die Tagestour „St. Vincent Nature Trail“ entlang der Westküste der Hauptinsel St. Vincent durch kleine Dörfer und Täler bis zum Papageien-Reservat der Insel. Der rund 44.000 Quadratmeter große Wald ist ideal für Wanderungen und Vogelbeobachtungen – hier lebt beispielsweise der seltene Nationalvogel Amazona Guilding. (St. Vincent and the Grenadines)

Bild: St. Vincent and the Grenadines



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