29. August 2010, Hotels, Multimedia

Zukünftig Allergiebeauftragte für Hotels?

Sich bei Sonnenaufgang noch einmal in kuscheliger Bettwäsche auf die andere Seite drehen, später auf flauschigem Teppich barfüßig den neuen Tag begrüßen und nach einem duftenden Schaumbad das üppige Frühstücksbüfett stürmen.

Was für die einen Traumurlaub im 5-Sterne-Luxus-Hotel ist, kann für 38 Millionen Allergiker in Deutschland mit heftigen Niesattacken, juckender Haut und unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden angesichts überall lauernder Allergene zur Belastungsprobe werden: In Bettwäsche und Teppich tummeln sich Hausstaubmilben, das aromatische Schaumbad enthält unverträgliche Duftstoffe und am Frühstücksbüfett warten unverträgliche Zusatz- und Konservierungsstoffe.

Rund 14 Prozent von 1.000 befragten Deutschen haben im Urlaub schon einmal an einer Allergie gelitten. „Hotels müssen sich stärker auf die wachsende Anzahl an Allergikern einstellen. Dies beginnt mit allergikergerecht ausgestatteten Zimmern und sollte bis zu einem Allergiebeauftragten führen“, fordert Dr. Arne Menzdorf, Fachbiologe von Deutschlands größtem Allergienetzwerk myAllergo (www.myallergo.de), und ergänzt: „Dieser überwacht nicht nur die Einhaltung getroffener Maßnahmen, schult das Hotelpersonal und leitet in medizinischen Notfällen die richtigen erforderlichen Schritte ein. Vorallem kennt er auch die touristische Infrastruktur sowie Flora und Fauna hinsichtlich potentieller Allergiegefahren am Urlaubsort.“

Nur wenige Hotels tragen bisher das Gütesiegel der europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) ‚Allergiefreundliches Hotel‘. „Es gibt zwar einige privat vermietete Ferienwohnungen, in denen Allergiker beschwerdefreie Tage verbringen können. Wer sich aber etwas Luxus und Komfort wünscht, nicht selbst kochen und putzen mag und sich in einem Ressort etwas Wellness gönnen möchte, der findet nur wenige passende Angebote,“ bedauert der Biologe.

Spezielle Allergikerzimmer sollten rauch- und haustierfrei sein, teppichfreie Böden und allergenfreie Grünpflanzen aufweisen. Bettdecke und -kissen sowie Matratze sind darüber hinaus mit milbendichten Schutzbezügen ausgestattet, im Bad sollte eine Auswahl duftstofffreier Pflegeprodukte bereit stehen. „Auch Küche und Restaurant können sich mit wenig Aufwand auf Lebensmittelallergiker einstellen, indem sie die am Büfett angebotenen Gerichte beispielsweise mit kleinen Informationskarten über die enthaltenen Zutaten und Inhaltsstoffe versehen oder eine Auswahl alternativer Gerichte anbieten“, so Dr. Arne Menzdorf. Weitere Informationen unter www.myallergo.de (myAllergo)



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